Umsatz sank 2019 um 2,7 Prozent
Die Verkaufserlöse der deutschen Schuhindustrie waren 2019 leicht rückläufig. Der Umsatz der deutschen Schuhhersteller mit 50 oder mehr Beschäftigten ist im Vergleich zu 2018 um 2,7 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gesunken. Mit 2,4 Milliarden Euro (-1,8%) wurde rund 80 Prozent des Umsatzes im Inland erlöst. Während die Inlandsumsätze relativ stabil blieben, bereiten die Auslandsmärkte Sorgen. Insgesamt ging der Auslandsumsatz der deutschen Schuhhersteller um 6,9 Prozent auf 491 Millionen Euro zurück. Der Großteil des Auslandsumsatzes wird in den Ländern der Eurozone erwirtschaftet. Trotz der rückläufigen Umsatzentwicklung bauen die Betriebe Beschäftigung auf. 2019 waren insgesamt 15.708 Mitarbeiter in den Betrieben der deutschen Schuhhersteller beschäftigt und damit 2,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Insbesondere unter dem Aspekt der Digitalisierung suchen und rekrutieren die deutschen Schuhhersteller verstärkt Mitarbeiter in den Bereichen IT und E-Commerce.
Exporte
2019 wurden 340,9 Millionen Paar (+10,2%) aus Deutschland ausgeführt. Der Wert der ausgeführten Schuhe stieg um 9,9 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis eines aus Deutschland ausgeführten Schuhs betrug 22,27 Euro (-0,3%).
Polen hat seine Stellung als wichtigstes Abnehmerland von Schuhen aus Deutschland ausbauen können. Die ausgeführte Paarzahl stieg um 25,6 Prozent auf 59,5 Millionen Paar an. Noch bis 2017 war Frankreich (+10,2% auf 40,3 Millionen Paar) das größte Zielland von Schuhen aus Deutschland. Zuwächse in der Schuh-Ausfuhr gab es auch in die Slowakei, die Niederlande, nach Italien und Tschechien. Der britische Markt verliert an Bedeutung für den deutschen Schuhexport.
Importe
Im Jahr 2019 sind 3,1 Prozent mehr Schuhe eingeführt worden als 2018. Die importierte Paarzahl stieg um 22,3 auf 734,4 Millionen Paar. Der Wert der importierten Schuhe ist gleichzeitig um 5,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro gestiegen. Der Durchschnittspreis der in Deutschland eingeführten Schuhe erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 14,59 Euro.
Die relative Bedeutung von China als wichtigstes Lieferland hat seit 2009 von Jahr zu Jahr abgenommen. Der Anteil an Schuhen aus China an der Gesamtmenge aller in Deutschland eingeführten Schuhe ist in den letzten Jahren mit der Ausnahme von 2018 kontinuierlich gesunken. 2019 ist der Anteil an Schuhen mit Ursprung in China von 47,1 auf 46,5 Prozent gesunken. In der absoluten Anzahl an eingeführten Schuhpaaren liegen jedoch Zuwächse in der Einfuhr aus China vor. Bei den Paarzahlen ist ein Anstieg um 1,9 Prozent auf 341,4 Millionen Paar zu beobachten. Zuwächse sind auch für andere wichtige Lieferländer wie Vietnam, Indonesien und Indien zu verzeichnen.
Im Februar dieses Jahres hat das EU-Parlament dem Freihandels- und Investitionsschutzabkommen mit Vietnam zugestimmt. Teil des Abkommens sind unter anderem Reduktionen von Zöllen. Die deutsche Schuhbranche erhofft sich durch das Abkommen einen steigenden Handel mit und von Vietnam und begrüßt die geplanten verbesserten Investitionsbedingungen.
Der Import von Schuhen aus Kambodscha ist um 10,7 Prozent auf 18,3 Millionen Paar gestiegen. Die EU-Kommission beabsichtigt für viele Schuhe mit Ursprung in Kambodscha die Präferenzzölle zu entziehen. Dieser geplante umfassende Entzug der Zollpräferenzen und daraus denkbare Produktionsverlagerungen würden die kambodschanische Gesellschaft umfassend treffen, da mehr als eine Millionen Personen in Kambodscha in der Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie beschäftigt sind.
Die verschiedenen europäischen Einfuhrländer entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen. Zuwächse im Import liegen für Italien, Polen und Spanien vor. Rückläufig dagegen waren die Schuhimporte aus den Niederlanden, Portugal und Frankreich.