Onlinehändler fordert Lieferanten auf, bestellte Ware nicht auszuliefern
Mit Befremden hat der Bundesverband der Deutschen Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) auf ein aktuelles Schreiben reagiert, in dem der Onlinehändler Amazon seine deutschen Schuhlieferanten ausdrücklich dazu auffordert, bereits bestellte Ware nicht auszuliefern. Sollten die bestellten Artikel dennoch angeliefert werden, behält sich Amazon das Recht vor, diese auf Kosten des Herstellers zu retournieren. „Dieses Vorgehen, das eine Reihe von HDS/L-Mitgliedern betrifft, können wir nicht akzeptieren“, sagt HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert.
Während sich Amazon auf der einen Seite rühme, durch die Einstellung neuer Mitarbeiter Arbeitsplätze zu schaffen und damit in der größten Wirtschaftskrise etwas Gutes zu tun, würden auf der anderen Seite langjährige, verlässliche Lieferanten abgestraft und zu Lieferstopps gezwungen. „Zeigt sich hier schon, wie die Zukunft nach der Krise aussieht?“, fragt sich Junkert. „Ganz offensichtlich ist die Werthaltigkeit und Nachhaltigkeit mittelständischer Hersteller nichts wert.“ Gerade von den globalen Konzernen fordere der HDS/L gesellschaftliche Verantwortung und Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen.