Vor allem CCC-Rückzug lässt Flächen um fast zehn Prozent schrumpfen
Seit dem Beginn der Pandemie schrumpfen die Verkaufsflächen im österreichischen Schuhhandel stetig. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von RegioData. Standen im Jahr 2019 insgesamt noch über 380.000 Quadratmeter an Verkaufsfläche zur Verfügung, sind es derzeit mit rund 330.000 Quadratmeter schon deutlich weniger. Der absolute Verkaufsflächenpeak wurde im Jahr 2005 mit rund 410.000 Quadratmetern erzielt.
Die Gesamtverkaufsfläche im österreichischen Schuheinzelhandel ist im Jahr 2021 demnach um 9,5 Prozent gesunken, bei einer gleichzeitigen Umsatzsteigerung von 5,3 Prozent. Daraus resultierend befindet sich die nun stark erhöhte Flächenproduktivität bei etwa 14,7 Prozent. Dieser Umstand sei im Wesentlichen auf den Rückzug von CCC zurückzuführen. Im Jahr 2020 hat der Diskonter über 33.300 Quadratmeter an Verkaufsfläche abgegeben, was für den Schuhhandel einen Rückgang von etwa 8 Prozent der gesamten Verkaufsflächen bedeutet.
Der Off-Price-Filialist ist zwar nicht vom Markt verschwunden, allerdings in das Multikonzept HalfPrice mit neuem Kernsortiment, nämlich Mode, Schuhen und Accessoires, gemündet und damit nicht mehr als reiner Schuhhändler tätig.
Die Top 3 Schuheinzelhändler mit dem höchsten Verkaufsflächenanteil bleiben weiterhin an der Spitze. Den ersten Platz belegt Deichmann mit einer Verkaufsfläche von aktuell 80.000 Quadratmetern, dicht gefolgt von Leder & Schuh mit seinen Vertriebslinien Humanic und Shoe4You mit einer geballten Verkaufsfläche von 74.400 Quadratmetern. Auf dem dritten Platz befindet sich nach Angaben von RegioData die ANWR-Garant-Gruppe inklusive Quick Schuh mit rund 40.000 Quadratmetern Geschäftsfläche. De facto hat sich die Verkaufsfläche der Mitglieder der Verbundgruppe in den vergangenen zwei Jahren um 15 Prozent reduziert, während die Mehrheit der Big Player im Schuhhandel zu Corona-Zeiten stagnierte.
Auch der Onlinehandel greife hier stark ein, so die Marktforscher. Über ein Drittel der Umsätze im Schuhhandel fließe mittlerweile in unterschiedliche Onlinekonzepte wie etwa virtuelle Marktplätze, Multi Channels oder werde von Pure Playern vertilgt. Auch die Corona-Pandemie samt all ihren Konsequenzen müsse als Beschleuniger des Verkaufsflächenrückgangs genannt werden. Eine direkte Folge davon seien jedenfalls die zurückgehenden Kundenfrequenzen, von welchen auch in Zukunft auszugehen sei.