Zukunft des Strumpfherstellers ungewiss
Die Schongauer Strumpffabrik hat Insolvenz angemeldet. Das Traditionsunternehmen war im vergangenen Jahr im Zuge der Übernahme der Hanes-Konzerngruppe an den amerikanischen Investor Regent L.P verkauft worden. Der unter dem Namen DBI Global Supply Chain Germany firmierende Strumpfhersteller war früher unter den Namen Bellinda und Vatter bekannt. Heute fertigt das Schongauer Unternehmen unter anderem Strümpfe der Marke „Nur Die“. 97 Beschäftigte sind betroffen.
Die Amerikaner traten in der Vergangenheit mehrmals wie Hasardeure auf. So führte Regent L.P zum Beispiel den Luxusmodekonzern Escada in die Insolvenz und gab kürzlich die Einstellung der Online-Plattform Brands4friends zur Jahresmitte bekannt.
Das Amtsgericht Weilheim bestellte Michael Verken zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der will sich zunächst ein erstes Bild über die wirtschaftliche Lage machen. Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Zudem arbeite man an der zumindest einstweiligen Fortführung des Unternehmens. „Gemeinsam mit den Beschäftigten wollen wir zudem nach geeigneten Investoren suchen“, wird Verken in der Zeitung Merkur zitiert. Wohin die Reise der Strumpffabrik gehen werde, könne er aber noch nicht abschätzen. „Es sind zahlreiche Varianten denkbar, vom Verkauf an einen Investor bis hin zu einer Betriebsschließung.“
Fred Vatter gründete nach dem Ende des zweiten Weltkriegs die dortige Feinstrumpfmanufaktur und baute sie damals zum Marktführer aus. 1950 stieg ein Freund in das Unternehmen ein und gemeinsam schufen sie Bellinda als Marke für Strumpfwaren.