Ara hat die beiden Schuhketten an Sanierer verkauft
Die beiden bis vor kurzem zur deutschen Ara-Gruppe gehörenden Schuhhandelsketten Salamander und Delka ziehen sich komplett aus dem österreichischen Schuhmarkt zurück. Insgesamt 37 Filialen sollen bis Ende September geschlossen werden, rund 300 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Ausverkauf soll am 10. Juli starten.
Salamander-Chef Jens Peter Klatt bestätigte gegenüber der Zeitung „Der Standard“ den Rückzug der zwei Vertriebslinien aus Österreich. Salamander sei an eine neue Gesellschaft verkauft worden. „Die Ara-Gruppe hat sich vollumfänglich von den Einzelhandelsaktivitäten um Salamander Österreich und Delka getrennt“, wird Klatt zitiert.
Bereits Ende 2022 hatte der deutsche Mutterkonzern bekannt gegeben, dass seine deutsche Einzelhandelssparte in einem Schutzschirm-Verfahren saniert werden muss. Betroffen waren knapp hundert Filialen in Deutschland mit insgesamt 950 Vollzeitstellen. Ara will sich künftig auf den Vertrieb der eigenen Marke konzentrieren und das Einzelhandelsgeschäft abgeben. Auch für die die Töchter Salamander und Lloyd werden Käufer gesucht.
Der Sanierungsspezialist Rainer Schrems soll die Abwicklung in Österreich übernehmen. Schrems führt die Wiener Salono Companysolutions GmbH, die sich als ein Spezialist für „schwierig zu handhabende Unternehmensphasen“ bezeichnet. „Ziel ist, dass wir das ohne Insolvenz schaffen“, sagte er gegenüber der „Kronenzeitung“. Dafür sei es notwendig, Mietverträge aufzulösen. Verkauft worden seien auch alle Aktivitäten von Salamander in Ungarn. Ebenso seien die Geschäfte in der Slowakei und Tschechien vor kurzem eingestellt worden.
Salamander, seit 54 Jahren in Österreich aktiv, betrieb zuletzt noch 19 Filialen, nachdem sich das Unternehmen in den letzten Jahren von einigen prominenten Standorten wie der Salzburger Getreidegasse, dem Wiener Graben und der Kärntner Straße in Wien zurückgezogen hatte. 2011 hatte Ara die Stiefelkönig-Tochter Delka übernommen. Seither schmolz deren Filialnetz von 35 auf derzeit 18.
Laut Standard hat Salamander in Österreich im Jahr 2021 einen Bilanzverlust in Höhe von mehr als neun Millionen Euro angehäuft. Die Umsätze brachen laut Bilanz um 14 Prozent auf 22 Millionen Euro ein. infolge der Lockdowns flossen mehr als 3,3 Millionen Euro an staatlichen Covid-Hilfen ins Unternehmen.