69. Generalversammlung in Berlin
Statt wie ursprünglich geplant im Juni fand mit viermonatiger Verspätung die 69. Generalversammlung der SABU Schuh-Verbund eG am Wochenende mit 74 stimmberechtigten Mitgliedern bzw. deren Bevollmächtigten in physischer Form in Berlin statt. Im Fokus standen der Rückblick auf das Jahr 2020 und der Ausblick auf die kommende Entwicklung der Genossenschaft.
Die Umsatzerlöse dieser sind coronabedingt um rund 12 Prozent auf 237.000 Euro zurückgegangen. Deutlicher hat sich die Pandemie bei dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausgewirkt, das um rund 880.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist, da die RSB Retail + Service Bank 2020 aus aufsichtsrechtlichen Gründen keine Gewinnausschüttungen vorgenommen hat.
Da die Genossenschaft selbst nicht operativ tätig ist und die wesentlichen Funktionen auf ihre Beteiligungsgesellschaften – im Schuhbereich die SABU Schuh & Marketing GmbH, im Textilbereich die Unitex GmbH und im Bank- und Finanzbereich die RSB Retail+Service Bank GmbH – übertragen hat, ist der Erfolg dieser drei Gesellschaften daher für die Ertragslage der Genossenschaft ausschlaggebend, so Vorstandssprecher Ulrich Rau.
Erstmalig ist die SABU Schuh & Marketing GmbH in die roten Zahlen gerutscht. Der Gesamtumsatz ist aufgrund der deutlichen Orderzurückhaltung 2020 um 31 Millionen Euro auf knapp 269 Millionen Euro ( -10,3 %) gesunken. Der Jahresüberschuss liegt bei minus 176.000 Euro, so Ulrich Rau. So sei es zwar gelungen, die Gesamtkosten der SABU GmbH um 320.000 Euro durch Einsparungen bei Messen, Ordertagen und Katalogen zu senken, doch konnten diese Einsparungen die Ertragsausfälle nicht vollständig kompensieren. Trotz der weiterhin sehr schwierigen Marktbedingungen zeigte sich Rau zuversichtlich, dass die SABU GmbH spätestens ab dem Geschäftsjahr 2023 wieder ein deutlich positives Ergebnis ausweisen wird.
Die Anzahl der Genossen zum Jahresende 2020 hat sich mit 791 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr um 19 Mitglieder erhöht. Dabei standen 48 Abgängen 67 Zugänge gegenüber. Die Zahl der Geschäftsanteile erhöhte sich ebenfalls und liegt nun bei 15.891 Anteilen.
Die Unitex GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Zentralregulierungsumsatz von 312,5 Millionen Euro. Gegenüber 2019 entspricht dies einem Rückgang von 12,9 %. In Anbetracht der Umsatzeinbußen der angeschlossenen Modehändler von fast 30% sei dies jedoch noch moderat, so Rau.
Auch bei der RSB-Bank hinterließ die Corona-Pandemie ihre Spuren: Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Gesamtumsatz im Zentralregulierungsgeschäft um rund 120 Millionen Euro auf 825 Millionen Euro reduziert. Dies entspricht einem Rückgang von 12,7 Prozent. Hintergrund sind temporäre Ladenschließungen sowie behördliche Einschränkungen und Auflagen in Folge der Corona-Krise.
Von den Zahlen zu den Emotionen: Mit stehendem Applaus wurde die langjährigen Aufsichtsratsmitglieder, Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Seibel und Stellvertreterin Marliese Sperber verabschiedet. Beide stellten sich aus Altergründen nicht erneut für die anstehenden Wahlen zur Verfügung. Ulrich Rau würdigte ihr großes Engagement für die Verbundgruppe, eine Vielzahl von Veränderungen und wegführender, strategischer Entscheidungen habe beider Amtszeit geprägt.
Der Aufsichtsrat wurde von sieben auf fünf Mitglieder reduziert: Neuer Vorsitzender ist Lars Otto, sein Stellvertreter Rolf Wagner. Weitere Mitglieder sind Monika Carvalho, Philipp Niemann und Matthias Trautmann.