Generalversammlung derSABU Schuh-Verbund in Heilbronn
Nicht, wie ursprünglich geplant, im Mai in Maastricht, sondern Corona-bedingt im Rahmen der SABU-Messe in Heilbronn trafen sich am 12. September die SABU-Mitglieder zur 68. Ordentlichen Generalversammlung. Vorstandssprecher Ulrich Rau präsentierte dabei den 81 Teilnehmern die Bilanz der Genossenschaft, die 2019 einen Jahresüberschuss von 1,9 Millionen Euro erzielte. Maßgeblich für die wirtschaftliche Situation der SABU Schuh-Verbund eG sind die Erträge der RSB Retail+Service Bank GmbH, der SABU Schuh & Marketing GmbH und der Unitex GmbH. Die Anzahl der Genossen zum Jahresende 2019 war mit 772 Mitgliedern (Vorjahr 800 Mitglieder) rückläufig. Dabei standen 50 Abgängen 22 Zugänge gegenüber.
Der Gesamtumsatz der RSB Retail+Service Bank GmbH, Kornwestheim, im Zentralregulierungsgeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent auf 945 Millionen Euro vermindert. Der Jahresüberschuss 2019 betrug wie im Vorjahr 1,2 Millionen Euro. „Obwohl infolge der Corona-Pandemie zahlreiche Händler ihre Zahlungen zunächst aussetzen mussten, hat die RSB-Bank alle Lieferanten vertragsgemäß und pünktlich bezahlt“, so Rau.
Bei der SABU Schuh & Marketing GmbH, Heilbronn, ist der Gesamtumsatz um 5,4 Prozent auf knapp 300 Millionen Euro gesunken. Da das Geschäft in den Benelux- Ländern nach über drei Jahren die Erwartungen nicht erfüllen konnte, wurde die Geschäftstätigkeit der SABU B.V. zum 30. Juni 2020 eingestellt. Der Jahresüberschuss lag bei 58.000 Euro. Für das Geschäftsjahr 2019 wurden 3,8 Millionen Euro als Leistungsprämie an die Anschlussfirmen ausgeschüttet.
Die Unitex GmbH, Neu-Ulm erhöhte ihren Umsatz um 10,1 Prozent auf 358,9 Millionen Euro. Der Außenumsatz der mittlerweile über 700 Mitglieder wird auf mehr als 2,3 Milliarden Euro geschätzt. Der Jahresüberschuss konnte von 1,87 Millionen Euro auf über 2 Millionen Euro gesteigert werden.
„Das Jahr 2020 wird als das Jahr mit dem stärksten Wirtschaftsrückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem zweiten Weltkrieg eingehen“, prophezeite Rau. Er erwartet aufgrund des fehlenden Nachordergeschäfts für F/S 2020 sowie für die Saison H/W 2020 mit zum Teil nicht abgeschlossenen Dispositionen und Lieferstornierungen seitens einiger Lieferanten bei SABU und Unitex ein deutliches Umsatzminus für das Jahr 2020. Bei der F/S-Saison 2021 müsse man von einer Reduzierung der Vororder durch den Handel aufgrund von Lagerüberhängen ausgehen. Industrie und Verbundgruppen müssten auch 2021 mit Umsatzrückgängen rechnen. Einen Aufwärtstrend erwartet Rau erst für 2022.
Der Vorstandssprecher bereitete die Genossen auf geringere Divenden in der Zukunft vor. „Corona-bedingt werden wir in naher Zukunft mit deutlich reduzierten Beteiligungserträgen und damit mit einem niedrigeren Jahresüberschuss rechnen müssen.“ Deshalb kündigte Rau an, dass für das Geschäftsjahr 2020 und gegebenenfalls für folgende Jahre die lange Zeit der überdurchschnittlichen Dividendenpolitik nicht mehr fortgesetzt werden könne. Für das Jahr 2019 würden Vorstand und Aufsichtsrat jedoch noch einmal die Dividendenzahlung in der bisherigen Höhe vorschlagen. Er begründete dies unter anderem mit: „Wir leben den Genossenschaftsgedanken, jetzt und gerade in dieser schwierigen Zeit!“
Die nächste Generalversammlung soll vom 18. bis 20. Juni 2021 in Berlin stattfinden.