Ergebnisse des Corona-Hilfe-Monitors der Heilbronner Verbundgruppe
Die klassischen KfW-Mittel werden derzeit offenbar nur von einem sehr geringen Anteil der mittelständischen Einzelhändler in Anspruch genommen. Zu diesem Ergebnis kommt der SABU-Corona-Hilfe-Monitor, für den die Mitglieder der Heilbronner Schuh-Verbundgruppe befragt werden. Auch die Ansatzpunkte „Miet-, Zins- und Tilgungsstundung“ werden von den mittelständischen Unternehmen kaum genutzt. Andererseits zeigt der hohe Anteil der Unternehmen, die Kurzarbeit beantragt haben (75%), wie stark die Einzelhändler von den finanziellen Folgen der Corona-Krise betroffen sind.
„Mich haben zwei Erkenntnisse aus der ersten Befragungswelle unseres Corona-Hilfe-Monitors sehr nachdenklich gestimmt“, sagte SABU-Geschäftsführer Stephan Krug. „Erstens: Rund 86,5 Prozent der Befragten sind Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Diese Zielgruppe macht den lebendigen Einzelhandel in Deutschland aus und gerade diesen Einzelhandelsunternehmen mit unter zehn Mitarbeitern stehen leider noch immer nicht die Mittel aus dem KfW-Schnellkredit 2020 zur Verfügung. Und zweitens: Der vierstufige Prozess „beantragen, bearbeiten, genehmigen, auszahlen“ ist einfach zu bürokratisch und zeitaufwendig. Er blockiert die schnelle Beseitigung der vom Staat verursachten Liquiditätsengpässe und verhindert bzw. erschwert offensichtlich die Beantragung selbst“.
Der SABU erwartet keine schnelle Besserung der Situation. „Die ersten Tage der Wiederöffnung der Geschäfte zeigen deutlich, wie verunsichert die Kunden sind. Einkaufen wird derzeit noch nicht mit Spaß, Freude, Erlebnis verbunden, sondern eingekauft wird nur was mehr oder minder zwingend gekauft werden muss“, so Stephan Krug.
Von der Politik fordert Krug eine Teilumwandlung von Krediten in „verlorene Zuschüsse“. Denn die Kreditfinanzierung von Verlusten sei keine nachhaltige Hilfe für den Einzelhandel. „Die Politik hat die Geschäftsschließungen verordnet und sollte daher auch für einen fairen Ausgleich hierfür aufkommen“.