Discounter will Restrukturierung in Eigenverwaltung umsetzen
Die deutsche Tochter des polnischen Nonfood-Discounters Pepco hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Ziel sei es, das defizitär arbeitende Geschäft in Deutschland neu auszurichten und langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen, teilte das Unternehmen mit. Das Verfahren wurde am 21. Juli eingeleitet.
Im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung bleibt das bestehende Management im Amt, wird jedoch durch einen erfahrenen Sanierungsexperten unterstützt. Zum Sanierungsgeschäftsführer wurde der Restrukturierungsspezialist Christian Stoffler von der Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte bestellt. Als vorläufiger Sachwalter wurde Gordon Geiser von der Kanzlei Greenberg Traurig eingesetzt.
Pepco betreibt derzeit 64 Filialen in Deutschland, überwiegend in Ostdeutschland, und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Das Filialnetz sei mit „zahlreichen Herausforderungen“ konfrontiert gewesen, heißt es in der Unternehmensmitteilung. Die Läden sollen bis auf Weiteres geöffnet bleiben und werden weiterhin mit neuer Ware beliefert. Filialschließungen im Zuge der Restrukturierung sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Die Pepco Group NV, Muttergesellschaft der deutschen Tochter, will den Sanierungsprozess unterstützen und dessen Finanzierung sicherstellen. Die börsennotierte Gruppe mit Sitz in den Niederlanden und operativem Zentrum in Polen ist in 18 europäischen Ländern mit rund 3.900 Filialen aktiv. Sie beschäftigt etwa 31.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro, ein Plus von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Pepco war 2022 in den deutschen Markt eingetreten und hatte ambitionierte Expansionsziele kommuniziert. Ursprünglich plante das Unternehmen, hierzulande bis zu 2.000 Filialen zu eröffnen. Bereits 2024 hatte sich Pepco aus dem österreichischen Markt zurückgezogen.