BTE fordert zügige Bearbeitung von Überbrückungshilfe-Verfahren
Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown stehen viele mittelständische Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler weiterhin unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) zeigt, dass rund die Hälfte der befragten Unternehmen im vergangenen Jahr deutliche Verluste verzeichnete. Lediglich etwas mehr als ein Drittel der Händler konnte 2024 ein positives operatives Ergebnis von mehr als einem Prozent des Bruttoumsatzes erzielen.
Laut BTE-Geschäftsführer Axel Augustin haben viele Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht kostendeckend gewirtschaftet, sondern ihre finanziellen Rücklagen aufgebraucht. Die Hauptursache für die angespannte betriebswirtschaftliche Lage sieht der BTE in stagnierenden Umsätzen bei gleichzeitig steigenden Kosten. Während die Erlöse nach den starken Rückgängen in den Corona-Jahren 2020 und 2021 fast wieder das Niveau von 2019 erreicht haben, sind die Ausgaben für Mieten, Gehaltszahlungen und Energie im gleichen Zeitraum um etwa 20 Prozent gestiegen.
Ein weiterer Belastungsfaktor für die Branche sind Rückforderungen der staatlichen Überbrückungshilfen, die während der Lockdown-Phasen als finanzielle Unterstützung gewährt wurden. Laut BTE kommt es dabei häufig zu nicht nachvollziehbaren Prüfverfahren durch die Bewilligungsstellen der Bundesländer. Unklare Formulierungen und nachträglich geänderte Bedingungen führen dazu, dass Unternehmen mit umfangreichen Nachfragen und potenziellen Rückzahlungen konfrontiert werden.
Der BTE fordert daher eine faire und zügige Bearbeitung der offenen Fälle durch die Politik, um weitere Insolvenzen in der Branche zu verhindern.