Deutschlands größter Onlineshop setzt auf KI
Der Onlineshop Otto hat im Geschäftsjahr 2023/24 rund 6,5 Milliarden Euro GMV erzielt, das waren zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Während das 2020 gestartete Marktplatzgeschäft des Hamburger Onlineshops weiter dynamisch wächst und aktuell bereits für ein Drittel des Plattformumsatzes sorgt, entwickelt sich das eigene Handelsgeschäft mit -8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro rückläufig.
„Die leichte Steigerung der Plattformumsätze von Otto, trotz anhaltender Krisenstimmung im Einzelhandel, stimmt uns vorsichtig optimistisch“, kommentiert Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Otto. „Wir konnten die Partnerumsätze auf unserem Marktplatz im vergangenen Geschäftsjahr deutlich steigern und somit den GMV insgesamt leicht ausbauen. Das eigene Handelsgeschäft zeigt sich rückläufig. Besonders rasant wächst unser Werbegeschäft mit Otto Advertising. In Summe sehe ich uns auf Kurs.“
Im Vergleich zum deutschen E-Commerce-Markt habe sich Otto im abgelaufenen Geschäftsjahr gut behauptet. Der E-Commerce-Verband bevh hat die Umsätze im deutschen E-Commerce mit einem Rückgang von -11,8 Prozent gegenüber Vorjahr beziffert.
In diesem Jahr kauften insgesamt 11,7 Millionen Kunden bei Otto ein (+3 Prozent), davon 2,9 Millionen Neukunden. Die Zahl der Gesamtartikel im Shop ist um 26 Prozent auf mehr als 18 Millionen gestiegen.
Otto bereitet Marktplatzöffnung für EU-Partner vor
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte OTTO die Zahl der Marktplatzpartner um 33 Prozent auf mehr als 6.500. Ein Drittel der Plattformumsätze stammen aus dem Marktplatzgeschäft. „Unser Marktplatz wächst weiter dynamisch“, so Marc Opelt. „Mit deutschen Marktplatz-Händlern sind wir bereits sehr gut aufgestellt. Jetzt bereiten wir die Öffnung für europäische Marktplatz-Partner vor.“ Im ersten Schritt bindet Otto dafür Lager von deutschen Marktplatz-Verkäufern im europäischen Ausland an. Im kommenden Jahr soll auch die Anbindung für Marktplatzteilnehmer der Europäischen Union (EU) folgen.
Deutschlands größter Onlineshop treibt auch den Einsatz Künstlicher Intelligenz voran. „Mehr als 100 Experten beschäftigen sich bei Otto mit der Entwicklung von KI-Tools – und das nicht erst seit der Erfindung von ChatGPT“, sagte Opelt. Mehr als 65 KI-Tools, davon zehn auf Basis generativer Künstlicher Intelligenz (genAI), seien bereits im Einsatz und erstellten jede Woche mehr als 30 Milliarden Einzelprognosen für den Onlineshop. Genutzt werde KI unter anderem zur automatisierten Erstellung von Artikelbeschreibungen. Zum Vergleich: Die manuelle Beschreibung dauere rund zehn Minuten. In der gleichen Zeit schaffe genAI rund 1500 Artikelbeschreibungen