Zweites Verlustjahr in Folge
Die Hamburger Otto Group leidet wie fast die gesamte Handelsbranche unter sinkenden Umsätzen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mit Sitz in Hamburg rund sechs Prozent weniger Waren und Dienstleistungen verkauft. Der Umsatz erreichte 15 Milliarden Euro.
Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Minus von 413 Millionen Euro hat die Otto Group ihre Verluste im vergangenen Geschäftsjahr (Ende Februar) noch einmal auf 426 Millionen Euro erhöht.
Nach hohen Gewinnen während der Corona-Pandemie und bereits eingeleiteten Schritten sieht sich die Hamburger Otto Group trotz eines zweiten Verlustjahres in Folge „hervorragend aufgestellt“. Otto-Vorstandschef Alexander Birken ist insgesamt zufrieden, weil der gesamte Markt in einer außerordentlich schwierigen Situation sei. „Ich brauche Ihnen nichts von den Insolvenzen und ähnlichen Dingen erzählen, was gerade im Handelssegment passiert. Wenn ich das damit vergleiche, stehen wir sehr gut da“, so Birken.
Während der Corona-Pandemie hatte der Dienstleistungs- und Handelskonzern noch prächtig verdient ‒ 1,8 Milliarden im Geschäftsjahr 2021/22 sowie 971 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020/21.
Um zu sparen, hat Otto zum Beispiel die Spielzeugläden der Marke MyToys geschlossen. Und seit 18 Monaten gilt in weiten Teilen des Unternehmens ein Einstellungsstopp. In Hamburg gibt es deshalb inzwischen rund 300 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Weltweit wurden etwa 3.000 Stellen abgebaut.
Für dieses Jahr geht Otto davon aus, dass der Umsatz nicht weiter schrumpft. Birken betonte, Otto strebe kurzfristig wieder schwarze Zahlen an. „Und wir sind auch vorsichtig optimistisch, dass wir es erreichen können.“
Die 1949 gegründete Otto Group hat derzeit nach eigenen Angaben rund 38.500 Beschäftigte und ist mit 30 Unternehmensgruppen vornehmlich in Deutschland, anderen europäischen Staaten und den USA präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstrecke sich unter anderem auf Plattformen, Markenkonzepte und Finanzdienstleistungen. Mit einem Online-Umsatz von fast 10,8 Milliarden Euro zählt Otto zu den weltweit größten Onlinehändlern.