Onygo meldet Insolvenz an

Onygo-Filiale
Onygo-Filiale

Schuhkette will möglichst viele der 23 Standorte erhalten

Ein Jahr nach der Übernahme durch den Hamburger Unternehmer Frank Revermann steht die junge Modemarke Onygo erneut vor dem Aus. Das Amtsgericht Hamburg hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.

Die auf junge Frauen ausgerichtete Schuh- und Modekette Onygo hat am 22. April 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Wie Geschäftsführer Frank Revermann gegenüber dem Hamburger Abendblatt bestätigte, sind von der Zahlungsunfähigkeit 23 Filialen in ganz Deutschland betroffen – darunter zwei Standorte in Hamburg. Auch rund 150 Beschäftigte bangen um ihre Jobs.

Dabei hatte Onygo erst im Frühjahr 2024 eine neue Chance erhalten. Der ehemalige Görtz-Geschäftsführer Revermann hatte die Marke wenige Monate nach dem Rückzug des früheren Mutterkonzerns Deichmann übernommen. Unter dem Namen Onygo Retail GmbH sollte ein schlankes Team in Hamburg künftig das Filialnetz betreuen. Ziel war ein Neustart mit Fokus auf Sneaker, Fashion und Accessoires für eine junge Zielgruppe.

Doch der erhoffte Turnaround blieb offenbar aus. Der Onlinehandel wurde kürzlich eingestellt, die Umsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Ursachen der wirtschaftlichen Schieflage sind bislang nicht im Detail bekannt. Revermann äußerte sich dazu nicht öffentlich, betonte jedoch, man fühle sich „insbesondere gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichtet“ und wolle „die Rechte aller Gläubiger wahren“.

Verhandlungen mit Vermietern entscheidend

Trotz des Insolvenzantrags bleibt Revermann zunächst in der Verantwortung. In einem Verfahren in Eigenverwaltung liegt die operative Leitung weiterhin bei der Geschäftsführung, während ein gerichtlich eingesetzter Sachwalter die Einhaltung der Gläubigerinteressen überwacht. Wie es mit Onygo weitergeht, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden.

Zentrale Rolle dürften dabei die Gespräche mit den Vermietern der Filialflächen spielen. Revermann betonte: „Unser primäres Ziel ist, so viele Arbeitsplätze und Standorte wie möglich zu erhalten.“ Dafür brauche es jedoch „marktgerechte Konditionen“, um die Wirtschaftlichkeit einzelner Standorte wiederherzustellen.

Ehemalige Deichmann-Tochter – ambitionierter Neustart

Onygo war 2016 als Tochter der Deichmann-Gruppe gestartet und hatte sich als trendbewusste Marke für junge Frauen positioniert. Neben einem eigenständigen Designprofil und Social-Media-Marketing setzte das Unternehmen auf eine Mischung aus stationärem Einzelhandel und Onlinevertrieb. Doch im Herbst 2023 hatte Deichmann das Aus für Onygo angekündigt. Die Übernahme durch Revermann galt seinerzeit als mutiger Rettungsversuch – nun scheint auch dieser gescheitert.

Die Onygo-Standorte in Deutschland (Stand: April 2025)

Aachen (Aquis Plaza)
Berlin (Alexa)
Bonn
Dortmund
Essen
Hamburg (Europapassage)
Hamburg (Elbe Einkaufszentrum)
Kempten
Koblenz
Ludwigsburg (Breuningerland)
Mainz
Mannheim
Münster
Oldenburg
Passau
Saarbrücken
Siegen
Stuttgart (Milaneo)
Wetzlar

 

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