Schuhumsätze gingen nur um 3,3 Prozent zurück
Die Deutschen geben dieses Jahr zu Weihnachten erneut weniger im Internet aus als im Vorjahr, daran ändern auch starke Verkäufe in der „Black Week“ wenig. Unter dem Strich lagen die Gesamtumsätze mit Warenbestellungen von Anfang Oktober bis Ende November (nicht preisbereinigt) über alle Branchen 7,7 Prozent niedriger. Zwar fällt die Konsumbereitschaft zum Fest damit nicht so schlecht aus, wie mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf zu erwarten war. Das von Januar bis zum Cyber-Weekend aufgelaufene Umsatzminus liegt jedoch bei 12,5 Prozent und deutet für das Gesamtjahr auf eine noch schlechtere Umsatzentwicklung hin als im schwierigen Jahr zuvor.
„Einerseits ist die Konsumlaune im Weihnachtsgeschäft des Onlinehandels zurückgekehrt“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland die Situation. „Andererseits haben die Verbraucher sich noch im Oktober zurückgehalten und dann bei stark rabattierten Produkten zugegriffen. Selbst hohe Bestellzahlen führen dann unterm Strich immer noch nicht zu realem Wachstum.“
Mode und Unterhaltungsartikel saisonal bedingt gefragter
In sämtlichen Warensegmenten wird vor Weihnachten weniger online bestellt als im Vorjahr, allerdings zeigen sich im Branchenvergleich deutliche Unterschiede. In den Clustern Bekleidung (inklusive Schuhhändler) und Unterhaltung (inklusive Elektronikartikel) fiel das Umsatzminus mit -4,1 bzw. 8,0 Prozent zu den Vorquartalen „nur“ einstellig aus. Der Umsatz mit Schuhen ging sogar nur um 3,3 Prozent auf 741 Millionen Euro zurück. Keine zusätzlichen Konsumimpulse brachte das Weihnachtsgeschäft unter anderem im Onlinehandel mit Lebensmitteln (-11,3 Prozent), Medikamenten (-4,8 Prozent) und Möbeln (-7,1 Prozent). Die Umsätze in diesen Branchen konnten nicht aus dem negativen Umsatztrend des laufenden Jahres ausbrechen.
Marktplätze koppeln sich ab
Auf der Suche nach Geschenkideen und Preisnachlässen zur Black Week wurden die Menschen auffällig oft auf Marktplätzen fündig. Deren Umsätze erreichten von Anfang Oktober bis zum Cyber Monday mit -1,7 Prozent fast das Volumen des Vorjahreszeitraums (der darüber hinaus einen Umsatztag mehr umfasste). Weniger negativ zeigt sich die Geschäftslage auch bei Herstellerversendern (Direct-to-Consumer) und Mulitchannel-Händlern, die zum Jahresende „nur“ auf ein Minus von -4,1 Prozent und -12,0 Prozent kommen. Überhaupt keinen positiven Effekt hatte die Black Week hingegen für Onlinehändler mit eigenem Shop (Pureplayer, Versandapotheken, Shoppingclubs), die mit -16,4 Prozent ähnlich schlecht abschneiden wie in den drei Quartalen davor.