Umsatz im zweiten Quartal überschreitet Milliarden-Euro-Marke
Die ersten positiven Signale des Jahresanfangs bestätigen sich: Im Onlinehandel mit Waren schlug von einschließlich April bis Ende Juni (nicht inflationsbereinigt) ein kleines Umsatzplus von 0,2 Prozent im Vorjahresvergleich auf aktuell 19,215 Milliarden Euro zu Buche. Es ist das erste Marktwachstum seit zwei Jahren. Auf die gesamte erste Jahreshälfte gerechnet, liegen die Umsätze hingegen weiter um 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert bei aktuell 38,1 Milliarden Euro.
„Wir beobachten Wachstum in 12 der 19 von uns bei den Verbrauchern erhobenen Sortimentsbereichen”, so Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh). Im ersten Quartal hingegen waren die Umsätze noch in 14 Warenkategorien rückläufig. Vor allem die Erholung im wichtigen Modehandel und der anhaltende Wachstumstrend mit Waren des täglichen Bedarfs (jeweils +2,9 Prozent) haben im zweiten Quartal starke Impulse gesetzt. Überdurchschnittlich um 3,4 Prozent auf 1,012 Milliarden Euro wuchs der Onlinehandel mit Schuhen.
Auffällig ist, dass aktuell die gesamte Erholung im E-Commerce von Marktplätzen getragen wird. Der Versendertyp konnte als einziger im zweiten Quartal zulegen (+ 2,3 Prozent) und kommt im gesamten bisherigen Jahresverlauf auf einen Marktanteil von 55,0 Prozent. „Wir erleben eine Plattformisierung des E-Commerce: Onlineshops öffnen sich zunehmend für Hersteller oder andere Händler als Verkaufspartner und bilden sich zu Marktplätzen aus, deren Zahl und Vielfalt weiterwächst“, erklärt Groß-Albenhausen.
Diesen Zuwächsen stehen derzeit Rückgänge bei den Herstellerversendern (D2C-Handel) gegenüber, die im zweiten Quartal 11,7 Prozent weniger über den eigenen Verkaufskanal absetzten. Multichannel-Händler generierten 1,6 Prozent weniger Umsätze über ihre eigenen Onlineshops. Hier wie auch bei den Herstellerversendern ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Anbieter vielfach auch über Plattformen verkaufen, so dass aus Unternehmensperspektive eine positivere Bilanz der E-Commerce-Entwicklung gezogen werden könnte. Die Umsätze von klassischen Onlineshops (-0,6 Prozent) blieben nahezu unverändert.