Verband HDS/L dennoch optimistisch
In der deutschen Schuhindustrie gibt es weiterhin keinen Tarifabschluss. Am 18. September fand in Offenbach die zweite Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebervertretern der HDS/L-Tarifgemeinschaft Schuhindustrie und der Branchengewerkschaft IGBCE statt – ohne Ergebnis. Nach mehrstündigen intensiven und konstruktiven Gesprächen seien beide Seiten übereingekommen, die Verhandlungen auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.
HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert blickt dennoch zuversichtlich auf den weiteren Verlauf: „Trotz unterschiedlicher Auffassungen sind die Gespräche mit den Vertretern der Gewerkschaft konstruktiv verlaufen. Wir haben – angepasst an die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – faire Vorschläge gemacht. Weitere Zugeständnisse würden die Wettbewerbsfähigkeit unserer Schuhindustrie gefährden.“
Die Verhandlungen sollen mit der IGBCE fortgesetzt werden. Ein neuer Termin steht derzeit noch nicht fest.
Die IGBCE war unter anderem mit Forderungen einer Gehaltserhöhung von sieben Prozent sowie einer stärkere Einbindung hochqualifizierter Fachkräfte in die Tarifstruktur in die Tarifverhandlungen gegangen. Zusätzlich sollen Gewerkschaftsmitglieder durch spezifische Vorteile gestärkt werden. Das hatte dazu geführt, dass der Sportartikelhersteller Adidas seine ordentliche Mitgliedschaft im Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) zum 1. September 2025 in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung umgewandelt hat. In der Branche arbeiten rund 13.000 Beschäftigte, davon 8.000 Adidas.