Verband HDS/L dennoch optimistisch
In der deutschen Schuhindustrie gibt es weiterhin keinen Tarifabschluss. Am 18. September fand in Offenbach die zweite Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebervertretern der HDS/L-Tarifgemeinschaft Schuhindustrie und der Branchengewerkschaft IGBCE statt – ohne Ergebnis. Nach mehrstündigen intensiven und konstruktiven Gesprächen seien beide Seiten übereingekommen, die Verhandlungen auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.
HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert blickt dennoch zuversichtlich auf den weiteren Verlauf: „Trotz unterschiedlicher Auffassungen sind die Gespräche mit den Vertretern der Gewerkschaft konstruktiv verlaufen. Wir haben – angepasst an die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – faire Vorschläge gemacht. Weitere Zugeständnisse würden die Wettbewerbsfähigkeit unserer Schuhindustrie gefährden.“
Die IGBCE war unter anderem mit Forderungen einer Gehaltserhöhung von sieben Prozent sowie einer stärkere Einbindung hochqualifizierter Fachkräfte in die Tarifstruktur in die Tarifverhandlungen gegangen. Zusätzlich sollen Gewerkschaftsmitglieder durch spezifische Vorteile gestärkt werden.
„Das letzte Angebot der Arbeitgeber lag weit unter den Erwartungen und dem Forderungsbeschluss der Tarifkommission“, sagte IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) hatte ein Entgeltplus von 2,8 Prozent ab Entgeltgruppe 5 angeboten, zudem eine zusätzliche Entgeltgruppe und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um maximal 100 Euro. Über einen Mitgliederbonus wollte die Arbeitgeberseite zwar diskutieren, aber keinen Abschluss dazu in dieser Runde.
In der Branche arbeiten rund 13.000 Beschäftigte, 8.000 allein bei dem börsennotierten Sportartikelhersteller Adidas, der zum 1. September aus der Tarifbindung ausgeschert ist. Der Konzern hat seine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband von einer ordentlichen zu einer Mitgliedschaft ohne Tarifbindung umgewandelt.
In der Branche arbeiten rund 13.000 Beschäftigte, 8.000 allein bei dem börsennotierten Sportartikelhersteller Adidas, der zum 1. September aus der Tarifbindung ausgeschert ist. Der Konzern hat seine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband von einer ordentlichen zu einer Mitgliedschaft ohne Tarifbindung umgewandelt.
Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden. Ein neuer Termin steht derzeit noch nicht fest.








