Sportartikelkonzern entschuldigt sich und zahlt jetzt doch Miete
Der Sportartikelhersteller Adidas rudert nach der öffentlichen Kritik zurück und will nun doch seine Mieten zahlen. In einem offenen Brief schreibt das Unternehmen: „Die Entscheidung, von Vermieter/innen unserer Läden die Stundung der Miete für April zu verlangen, wurde von vielen von Ihnen als unsolidarisch empfunden. Ihre Meinung ist uns wichtig, und Ihre Meinung ist eindeutig: Sie sind von adidas enttäuscht. Deshalb möchten wir uns bei Ihnen in aller Form entschuldigen.“ Die Miete für den April sei inzwischen bezahlt worden.
Adidas hatte im Zuge der Coronakrise angekündigt, die Miete für die geschlossenen Läden in Europa ab April nicht mehr zu bezahlen. Das hatte in der Öffentlichkeit zu harscher Kritik geführt. Das Unternehmen wurde von Politikern ebenso attackiert wie von Verbrauchern. Im Internet gab es Boykott-Aufrufe.
Selbst ein gesundes Unternehmen wie Adidas halte es nicht lange aus, wenn fast auf der gesamten Welt findet kein normales Geschäft mehr stattfinde, schreibt Adidas nun. Um die Arbeitsplätze der 60.000 Mitarbeiter langfristig zu sichern, seien „harte Einschnitte“ nötig. So habe man sich mit dem Betriebsrat auf Kurzarbeit geeinigt, der Vorstand verzichte auf 50 Prozent seines Gehalts, die nächste Führungsebene auf 30 Prozent. Auch das Aktienrückkaufprogramm sei vollständig eingestellt worden. Trotz dieser Einschnitte werde Adidas Kredite benötigen.