Immer mehr Schuhmarken folgen dem Trend
Wie so viele Sport- und Lifestyle-Trends hat auch der Merino-Hype seinen Ursprung in den USA. Losgetreten hat ihn das junge Start-Up Allbirds aus San Francisco mit seinem „Wool Runner“: Der innovative Sneaker aus neuseeländischer Schafwolle avancierte binnen kürzester Zeit zum gefeierten Liebling der Hightech-affinen Silicon Valley Szene. In Europa musste man vergleichbare Schuhe zunächst vergeblich suchen, bis sich Giesswein 2017 entschloss, via Crowdfunding seine ganz eigenen Merino Sneaker zu realisieren. Das österreichische Familienunternehmen ist vor allem für Hausschuhe aus gewalkten Stoffen bekannt.
Seither sind zahlreiche bekannte und unbekannte Marken auf den Merino-Zug aufgesprungen, zum Beispiel die Urban Wooler des Schweizer Start-Ups Baabuk oder die Wollfilz-Sneaker von Johnny’s. Kostengünstigere Alternativen bieten etwa die Wortmann-Tochter Jana oder Dockers by Gerli an. Die italienische Textilmarke UYN kommt mit einem optisch ähnlichen, aber nur innen mit Merino-Wolle gefütterten Sneaker. Woll-Sneaker gibt es aber auch von Skechers.
Nach der Entscheidung des Branchen-Primus Giesswein, sein Wholesale-Geschäft in Deutschland einzustellen und Händler ab dem 1. April nicht mehr zu beliefern (in Österreich gilt dies offenbar nicht), kommen weitere Anbieter hinzu, die diese Lücke füllen möchten. Jüngstes Beispiel ist der österreichische Anbieter Ganter, der kurzfristig sein „natürlich leichtes“ Merino-Programm ausgeweitet hat und auf seinen Extralight-Sohlen inklusive der neuen Leichtlauf-Technolgoe eine große bunte Farbpalette anbietet. Den Merino-Walkloden bezieht Ganter von der Firma Steiner aus Österreich. Die besondere „Perloptik“ des Steiner-Lodens lässt sich bis heute nur in Handarbeit mit einer uralten Hammerwalke herstellen, die seit 1881 in Diensten steht.