Umfrage: Deutschen lehnen mehrheitlich mehr verkaufsoffene Sonntage ab
Die Deutschen stehen mehr verkaufsoffenen Sonntagen mehrheitlich skeptisch gegenüber. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur lehnen 59 Prozent eine generelle Sonntagsöffnung ab, nur 34 Prozent befürworten sie. Für viele bleibt der Sonntag damit ein Ruhetag – sowohl aus religiösen und sozialen Gründen als auch zum Schutz der Beschäftigten im Handel.
Unter den Befürwortern wünschen sich zwei Drittel mehr Flexibilität und Spontaneität beim Einkaufen, 42 Prozent geben Zeitmangel unter der Woche als Hauptgrund an. Besonders gefragt wären sonntags Lebensmittel, Bekleidung und Drogerieartikel.
Als möglicher Kompromiss gelten sogenannte Smart Stores – automatisierte Minimärkte ohne Kassenpersonal. Sie könnten Einkäufe rund um die Uhr ermöglichen, ohne die Sonn- und Feiertagsruhe zu verletzen. Handelsexperten wie Prof. Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sehen darin eine Chance, vor allem die Nahversorgung im ländlichen Raum zu sichern. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt den Ansatz.
Kirchen und Gewerkschaften bleiben dagegen: Auch automatisierte Läden bräuchten sonntags Personal im Hintergrund, außerdem drohe eine Wettbewerbsverzerrung zulasten kleiner Händler. Rechtlich bewegt sich das Thema bislang in einem Graubereich – vier Bundesländer haben ihre Ladenöffnungsgesetze bereits angepasst, in anderen Regionen wird die Sonntagsöffnung von Smart Stores nur geduldet.