Kybun und Joya fusionieren

Die neue Führungscrew der Kybun Joya AG (von links): Urs Koller, Markus Bartholet, Claudio Minder und Karl Müller III zusammen mit Karl Müller IV (vorn Mitte), der als Verwaltungsratspräsident zurücktritt. Foto: Ralph Dietsche

Schweizer Unternehmerfamilie Müller wieder vereint

Die beiden Schweizer Gesundheitsschuh-Anbieter Kybun und Joya fusionieren. Künftig werden die Marken unter einem Dach geführt. Verwaltungsratspräsident des neuen Unternehmens wird der 37-jährige Karl Müller IV.

Im Dorf Roggwil im Thurgau wurde vor 25 Jahren der Abrollschuh MBT entwickelt und von Karl Müller III zum Welterfolg geführt. Später verkaufte er sein Unternehmen wegen Differenzen mit seinem Geschäftspartner. Er ließ sich jedoch ausbedingen, dass er seine Weiterentwicklung des MBT auf den Markt bringen darf. Er nannte ihn Kybun. Dies bedeutet auf Koreanisch so viel wie „gutes Gefühl“. Heute sind mit der Kybun AG von Karl Müller III sowie der Joya Schuhe AG von Karl Müller IV und Claudio Minder die beiden Anbieter in Roggwil beheimatet.

Meinungsverschiedenheit führte zu zwei Marken

Bei den Inhabern der beiden Schuhfirmen handelt es sich um Vater und Sohn. Beide setzen auf die Gesundheit und einen möglichst natürlichen Gang. Gemeinsame Sache wollten sie 2007 allerdings nicht machen. Damals waren es Meinungsverschiedenheiten von Karl III und Karl IV, die ein geschäftliches Miteinander verhinderten. Inzwischen konnten beide ihre Marken etablieren.

In den letzten Jahren wurde das Verhältnis zwischen Vater und Sohn zudem wieder besser. Sogar Annährungsversuche bezüglich einer Zusammenarbeit kamen zustande. So wurde vor rund drei Jahren das erste Kybun-Joya-Gesundheitszentrum in Arbon eröffnet. Ende 2020 verkündete Karl Müller III seinen Rücktritt als CEO und übergab die Geschäftsführung an Urs Koller. Karl Müller konzentrierte sich fortan auf das Verwaltungsratspräsidium und damit auf die strategische Führung der Kybun AG. Diese stellt neben Schuhen auch Laufbänder mit elastisch-federndem Untergrund sowie Matten her. Nun tritt Karl Müller IV rund ein halbes Jahr vor seinem 70. Geburtstag auch vom Amt als Verwaltungsratspräsident zurück.

Die neue Gesamtsituation war ausschlaggebend für eine Strukturüberprüfung beider Unternehmen. Das Ergebnis: Verwaltungsrat und Aktionäre der Kybun AG und der Joya Schuhe AG erkannten in einem Zusammenschluss beider Unternehmen Synergien und Chancen für die Zukunft.

Karl Müller IV übernimmt Gesamtverantwortung

Wie erste Abklärungen bei der Wettbewerbskommission zeigen, steht der Fusion nichts im Weg. Neu werden die etablierten Marken unter dem Dach der Kybun Joya AG geführt. Zudem sollen diesen Herbst erstmals Schuhe der Marke Kandahar aus dem Hause Kybun Joya auf den Markt kommen. Weiter geplant ist, dass die Schweizer Traditionsmarke Elgg ein Revival erleben wird.

Produziert werden die Schuhe der Marke Kybun weiterhin im Sennwald in St. Gallen und in Italien, die von Joya in Südkorea, der zweiten Heimat von Karl Müller IV. Langfristig erhofft sich das neue Unternehmen eine größere Marktdurchdringung und damit höhere Absatzzahlen von Gesundheitsschuhen und weiteren Produkten im Bereich des gesunden Gehens und Stehens. Aktuell verkauft die Kybun-Joya-Gruppe 400.000 Paar Schuhe pro Jahr.

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