GfK-Konsumklima-Index steigt leicht
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt im Mai 2025 ein gemischtes Bild. Während Konjunktur- und Einkommenserwartungen deutlich zulegen, geben sowohl die Anschaffungsneigung als auch die Sparneigung wieder nach. Der aktuelle Konsumklima-Indikator prognostiziert für Juni 2025 einen moderaten Anstieg um 0,9 Punkte auf -19,9 Zähler, wie die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM zeigen.
Trotz des dritten Anstiegs in Folge bleibt das Konsumklima auf einem niedrigen Niveau, wenn auch auf dem höchsten Stand seit November 2024. Damals lag der Wert bei -18,4 Punkten. Belastende Faktoren wie eine unklare US-Handelspolitik, volatile Finanzmärkte und die anhaltende Sorge vor wirtschaftlicher Stagnation dämpfen die Kauflust der Verbraucher.
„Die Verunsicherung ist weiterhin groß. Viele Menschen halten es angesichts der wirtschaftlichen Lage für sinnvoller, Geld zurückzuhalten, statt es auszugeben“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM).
Einkommenserwartungen mit positiver Tendenz
Ein Lichtblick sind die Einkommenserwartungen, die im Mai um 6,1 Punkte auf 10,4 Zähler steigen – der höchste Stand seit Oktober 2024. Zwar liegt der Wert noch leicht unter dem Vorjahresniveau, aber gute Tarifabschlüsse, insbesondere im öffentlichen Dienst, und eine moderate Inflation (+2,1 Prozent im April laut Statistischem Bundesamt) führen zu einem spürbaren Kaufkraftzuwachs.
Anschaffungsneigung bleibt schwach
Trotz der verbesserten Einkommensperspektiven zeigt sich die Anschaffungsneigung rückläufig. Der entsprechende Indikator fällt um 1,5 Zähler auf -6,4 Punkte. Viele Verbraucher zögern weiterhin bei größeren Anschaffungen – aus Sorge um Arbeitsplatzsicherheit und wegen globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Konjunkturerwartungen auf Zweijahreshoch
Mit einem Anstieg um 5,9 Punkte auf 13,1 Zähler erreicht der Konjunkturindikator ein Zweijahreshoch – zuletzt lag er im April 2023 bei einem vergleichbaren Wert. Die Verbraucher blicken trotz allgemeiner Unsicherheit wieder optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung. Ob diese Einschätzung gerechtfertigt ist, bleibt offen: Der Sachverständigenrat rechnet für 2025 mit null Wachstum, erwartet jedoch für 2026 eine Wachstumsrate von 1 Prozent.