Bis zu 400 Standorte in Deutschland laut Medienberichten auf der Kippe
Beim Textildiscounter Kik könnten schon bald zahlreiche Filialen verschwinden. Branchenkreisen zufolge plant das Unternehmen, rund 400 seiner rund 2.400 deutschen Geschäfte zu schließen. Betroffen wären demnach vor allem unrentable Standorte.
Offiziell bestätigt Kik diese Zahl jedoch nicht. Auf Anfrage heißt es lediglich, man prüfe regelmäßig das Filialnetz, um wirtschaftlich solide aufgestellt zu bleiben. „Wir nehmen kontinuierliche Anpassungen vor und handeln dabei verantwortungsvoll und vorausschauend“, so ein Unternehmenssprecher. Parallel dazu investiere Kik weiterhin in bestehende Märkte und eröffne auch neue Filialen – sowohl in Deutschland als auch im Ausland.
Der Konzern, dessen Gesellschafter die Tengelmann Twenty-One KG ist, betreibt europaweit rund 4.200 Geschäfte in 14 Ländern. Neben günstiger Kleidung gehören auch Haushaltswaren, Deko-Artikel und Spielzeug zum Sortiment. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei rund 2,4 Milliarden Euro.
Turbulenzen in der Chefetage
Die möglichen Schließungen fallen in eine Zeit personeller Umbrüche. Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass CEO Patrick Zahn nach 18 Jahren im Unternehmen und neun Jahren an der Spitze überraschend ausscheidet. Er hatte unter anderem die internationale Expansion, neue Filialkonzepte und digitale Kundenbindungsprogramme vorangetrieben.
Auch in anderen Schlüsselpositionen gab es zuletzt Wechsel: Finanzvorstand Rüdiger Hartmann verließ das Unternehmen Ende 2024, COO Dirk Ankenbrand bereits im Sommer 2025. Neu hinzugekommen sind dagegen CFO Christian Kümmel sowie Agnieszka Jaworska, die ab November den Einkauf verantworten wird.
Einen Nachfolger für den langjährigen Chef Zahn hat Kik noch nicht benannt. Das Unternehmen kündigte an, zu gegebener Zeit über die Neubesetzung der Position zu informieren.