Kandahar soll Swiss Made bleiben

An der bewährten Kandahar-Konstruktion soll nichts verändert werden.

Neue Eigentümer geben Details zur Zukunft der Schweizer Kultmarke bekannt

Nach der Übernahme der Marke Kandahar hat die Familie Müller bestehenden Kunden in einem Schreiben mitgeteilt, wie es mit der Schweizer Kultmarke weitergeht. „Wir werden Kandahar in ihrer Eigenständigkeit weiterführen“, teilte Karl Müller IV mit. Beim Produktfokus setzt das Unternehmen auf das Altbewährte: hochwertige Winterschuhe mit Lammfellfutter, Korkzwischensohlen und einer rutschfesten Sohle bei Eis und Schnee. „Wir profitieren bei der Infrastruktur und der Wertschöpfungskette von unserer Marken Kybun und Joya“, so Müller.

Die Schuhe sollen weiterhin in der Schweiz hergestellt werden. Die bisherige Zusammenarbeit mit dem Produktionspartner Vadret-Schneiter aus Thun, bekannt als Produzent von Lienhard, wird nicht fortgeführt. Stattdessen sollen die Kandahar-Schuhe künftig in der eigenen Schuhfabrik in Sennwald produziert werden.

Die Oberteile werden bei Partnern im Ausland produziert, die Sohlen kommen von bestehenden Partnern aus Frankreich und Portugal. Die Bodenmontage erfolgt dann in der Schweiz. Unterstützt werden soll das Team von ehemaligen Kandahar-Mitarbeitern.

Karl III und Karl IV sitzen täglich zusammen am Boden auf ihrem Hof im Thurgau.

Zugpferd der Kandahar-Kollektion Herbst/Winter 2022 soll die Vintage-Kollektion werden. Hinzu kommen die Schweizer Bestseller der letzten Jahre. Die Anzahl der Modelle sei abhängig davon, wie die Muster in den nächsten Monaten gefertigt werden können. „Am Produkt verändern wir praktisch nichts“, sagt Müller. Bei jedem Kandahar-Schuh komme die bekannte Kork-Zwischensohle zum Einsatz, die zusammen mit dem Lammfell die Wärme genau dort behalte, wo sie sein sollte. Allerdings werde die Kollektion verschlankt, um die Produktion- und Passformqualität zu garantieren und die Lieferfrist einzuhalten.

Kandahar will auch in Zukunft auf den hochwertigen Schuh-, Sport- und Modehandel setzen. „Zusätzlich planen wir mit saisonalen Shop-in-Shop- und Pop-up-Flächen, um an frequentierten Orten die Markenbekanntheit zu steigern“, so Müller. Beim Thema E-Commerce setzt die Marke auf den eigenen Onlineshop kandahar.ch und auf Vertriebspartnern mit eigener Webseite.

An den Verkaufspreisen werde sich „im Allgemeinen“ nichts ändern. „Wir sind dankbar, dass unsere Klienten die Schweizer Qualität schätzen und dafür bereit sind Preise ab 400 Franken zu bezahlen“, so Müller. Die Handelspartner würden weiterhin von Vororderrabatten profitieren, die Einkaufspreise sollen trotz hoher Inflation unverändert bleiben. Bei den Nachbestellungen würden jedoch die Rabatte gestrichen.

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