Italiens Schuhindustrie weiter auf Talfahrt

Umsatz und Exporte gehen um zehn Prozent zurück

Die italienische Schuhindustrie ist weiter auf Talfahrt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 verzeichneten die wichtigsten Indikatoren einen Rückgang: Die Exporte gingen von Januar bis September um 9,2 Prozent zurück, die Produktion um 18,9 Prozent und der Umsatz um 9,7 Prozent. Für das Gesamtjahr schätzt der Herstellerverband Assocalzaturifici einen Branchenumsatz von 13,2 Milliarden Euro. Das wären 9,3 Prozent oder fast 1,4 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr.

„Im dritten Quartal 2024 gab es keine Trendwende in der wirtschaftlichen Lage des Sektors“, erklärt Giovanna Ceolini, Präsidentin von Assocalzaturifici. „Im Gegenteil: Mehr als 60 Prozent der Unternehmen schlossen mit einem Umsatz ab, der unter dem Vorjahresniveau lag.“ Jedes fünfte Unternehmen habe sogar Umsatzrückgänge von über 20 Prozent verzeichnet.

Ursache sei die schwache Entwicklung vieler großer internationaler Volkswirtschaften und „ein alles andere als günstiger geopolitischer Kontext“. Während die Verkäufe in der Europäischen Union mit -2,6 Prozent relativ moderate Rückgänge aufweisen (-6,2 Prozent in Deutschland), beträgt der Rückgang auf den Märkten außerhalb der EU -15,3 Prozent. Die Ergebnisse würden „zweifellos auch durch die Verlangsamung vieler Luxusmarken belastet, deren Entwicklung in den letzten Jahren zur Aufrechterhaltung der Branchendynamik beigetragen hatte“, so Giovanna Ceolini. Positive Signale habe es lediglich aus China (+1,7 Prozent im Wert, +19 Prozent in der Menge) sowie trotz eines moderaten Rückgangs der Paarzahlen aus Hongkong (+8,7 Prozent) und insbesondere den Vereinigten Arabischen Emiraten (+26,3 Prozent). Die Ausfuhren in die Türkei wuchsen um über 10 Prozent sowohl im Volumen als auch im Wert.

Unter den Ländern mit negativer Dynamik sticht die Schweiz mit einem Einbruch von 51,3 Prozent im Wert und 35,4 Prozent in der Menge hervor. Dies ist auf eine Änderung der Vertriebsstrategien der Luxusmarken zurückzuführen, die den Transit in Schweizer Lagern durch Direktlieferungen an die endgültigen Bestimmungsmärkte ersetzt haben.

Wegen der schwachen Konjunktur schlossen in den ersten neun Monaten 144 Schuhfabriken (-4 Prozent), 2.619 Beschäftigte (-3,6 Prozent) verloren ihren Job.

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