Italiens Schuhindustrie bricht ein

Assocalzaturifici-Präsidentin Giovanna Ceolini
Assocalzaturifici-Präsidentin Giovanna Ceolini

Sinkende Schuhumsätze und -exporte im ersten Halbjahr

Die italienische Schuhindustrie verzeichnete im ersten Halbjahr sinkende Umsätze (-9,1%) und Exporte (-8,5 % im Wert und -6,8 % im Volumen in den ersten fünf Monaten). Diese Zahlen gab der Herstellerband Assocalzaturifici im Vorfeld der Mailänder Schuhmesse Micam bekannt. Verbandsvorsitzende Giovanna Ceolini führt dies auf die schwachen Inlandsnachfrage, eine Schwächung in mehreren Volkswirtschaften, nicht nur in China, und Unsicherheit infolge der geopolitischen Turbulenzen zurück. Dies habe die Bestellungen, auch im Luxussegment, „erheblich beeinträchtigt“.

Die stärksten Auswirkungen gab es im Außenhandel. „Die Exporte waren am stärksten betroffen“, erklärte Ceolini, „obwohl sie traditionell die treibende Kraft des Sektors darstellen, da 85 Prozent der in Italien produzierten Schuhe im Ausland verkauft werden.“

Während die Exporte in EU-Länder nur leicht um 1,6 Prozent beim Wert und um 2,4 Prozent beim Volumen zurückgingen, brachen die Ausfuhren in Nicht-EU-Märkte um 15 Prozent ein. Lediglich im Nahen Osten (+10,7 Prozent) und in Fernost (mit China und Hongkong) mit 2,9 Prozent konnten die Exporte gesteigert werden. Dies sei jedoch auf die veränderten Vertriebsstrategien von Luxusmarken zurückzuführen, direkt an die endgültigen Zielmärkte zu liefern, anstatt die Waren über Drehkreuze in der Schweiz transportieren zu lassen. Die Schweiz verzeichnet daher einen entsprechenden Wertverlust von 54,7 Prozent.

Die Zahl der Schuhfabriken in Italien ging im ersten Halbjahr um 107 oder drei Prozent zurück. Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich um 2359 (-3,2 Prozent).

Die Erwartungen der Schuhunternehmen für die zweite Jahreshälfte sehen nicht rosig aus. Die Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zeigt, dass 56 Prozent der Befragten im dritten Quartal weitere Umsatzrückgänge erwarten. Was die Prognosen für das Gesamtjahr betrifft, glauben drei von vier Befragten, dass 2024 für ihr Unternehmen ein schlechteres Jahr sein wird als 2023.

 

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