Bolko Kissling will wieder „Görtz Lifestyle“-Filialen eröffnen
Nach dem weitgehenden Rückzug der Schuhmarke Görtz aus dem deutschen Einzelhandel deutet sich eine Rückkehr in die Hansestadt an. Der aktuelle Eigentümer Bolko Kissling plant laut Medienberichten die Eröffnung neuer Görtz-Filialen in Hamburg.
Erst Ende Juli wurden die letzten verbliebenen Görtz-Geschäfte geschlossen – darunter auch das einst als größtes Schuhhaus Europas geltende Stammhaus an der Spitalerstraße. Mit der Schließung verloren bundesweit rund 500 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze, während Gläubiger auf offenen Forderungen in Millionenhöhe sitzenblieben.
Trotz der Insolvenz läuft derzeit ein Investorenprozess, bei dem mehrere Interessenten einzelne Filialstandorte prüfen. Parallel dazu verfolgt Kissling eine Neuausrichtung der Marke: Unter dem Namen „Görtz Lifestyle“ wurden bereits neue Geschäfte in Bochum, Erfurt, München, Mannheim und zuletzt Wiesbaden eröffnet. Auch in Hamburg sollen demnach bald wieder Standorte folgen.
Die österreichische Tochtergesellschaft, mittlerweile unter dem Namen GAT Retail GmbH geführt, ist ebenfalls zahlungsunfähig. Dort laufen derzeit Sanierungsbemühungen, einschließlich der Schließung kostenintensiver Standorte und technischer Umstellungen. Gläubigern wurde eine Rückzahlungsquote von 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Zudem will Kissling künftig die Schuhmarke Sansibar, deren Rechte er hält, stärker ausbauen. Erste Kollektionen im Outdoor-Segment seien bereits in Planung.