Investor fordert: Adidas soll Puma übernehmen

Hintergrund ist die anhaltend schwierige Lage bei Puma

In der Sportartikelbranche sorgt ein ungewöhnlicher Vorstoß für Aufsehen: Ein Investor bringt eine mögliche Übernahme von Puma durch den Konkurrenten Adidas ins Spiel. Hintergrund ist die anhaltend schwierige Lage bei Puma – sinkende Umsätze, ein drastisch gefallener Aktienkurs und eine allgemein schwache Geschäftsentwicklung.

Der US-Investor Roy Adams, Mitgründer des Investmenthauses Metronuclear, das rund 200.000 Puma-Aktien hält, erklärte gegenüber dem Handelsblatt: „Puma befindet sich im Ausnahmezustand. Wenn das Management die Wende nicht schafft, ist eine Fusion mit Adidas die beste Option.“

Puma, die weltweite Nummer drei im Sportartikelmarkt, hat seit Jahresbeginn etwa die Hälfte ihres Börsenwerts verloren. Der Kurs liegt aktuell bei rund 19 Euro, nachdem er Ende 2021 noch bei über 114 Euro notierte. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Puma mit Verlusten.

Kritik an Großaktionär Artemis

In einem Schreiben an den Puma-Aufsichtsrat kritisiert Metronuclear, das Vertrauen der Investoren sei verloren gegangen. Insbesondere die Rolle des französischen Großaktionärs Artemis – der Holding der Milliardärsfamilie Pinault – stehe in der Kritik. Artemis hält knapp 30 Prozent der Puma-Anteile und habe zu viel Einfluss, während Minderheitsaktionäre nicht ausreichend berücksichtigt würden.

Zudem gibt es anhaltende Gerüchte über einen möglichen Ausstieg der Pinault-Familie. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurde ein kurzfristiger Verkauf intern dementiert, ein dauerhaftes Engagement sei jedoch nicht garantiert.

Seit Anfang des Jahres steht Arthur Hoeld an der Spitze von Puma. Der frühere Adidas-Manager soll den Konzern strategisch neu ausrichten. Investor Adams fordert unter anderem eine deutliche Reduzierung der Marketingausgaben. „Sie geben Geld aus, als ob es eine Premiummarke wäre – doch sie verkaufen nicht in diesem Segment“, so Adams.

Adidas reagiert zurückhaltend

Eine Übernahme durch Adidas – den weltweit zweitgrößten Sportartikelhersteller – wäre nicht nur strategisch brisant, sondern auch historisch bemerkenswert: Die beiden Unternehmen wurden einst von den Brüdern Adi und Rudolf Dassler gegründet, die sich 1948 zerstritten hatten. Eine Wiedervereinigung wäre ein symbolträchtiger Schritt.

Adidas wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern. Eine Unternehmenssprecherin teilte auf Anfrage mit: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Marktgerüchte.“

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