YouGov-Umfrage zeigt Bewusstseinswandel beim Thema Fußgesundheit
Eleganz auf Kosten der Gesundheit? Für viele Frauen gehört das zunehmend der Vergangenheit an. Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag des Barfußschuhherstellers Vivobarefoot zeigt: 57 Prozent der Schuhträgerinnen in Deutschland verzichten inzwischen bewusst auf das Tragen von High Heels. Gründe dafür sind vor allem gesundheitlicher Natur – denn gerade enge, hohe oder starre Schuhe gelten als maßgeblicher Risikofaktor für Fußfehlstellungen wie Hallux Valgus oder Hammerzehen.
Diese Fehlstellungen sind kein Randphänomen: Rund 90 Prozent aller Hallux-Valgus-Fälle betreffen laut medizinischer Studien Frauen. Während 58 Prozent der befragten Männer angaben, nie von Fußproblemen betroffen zu sein, berichten Frauen deutlich häufiger von Beschwerden. 44 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, zumindest gelegentlich unter Schmerzen durch unpassendes Schuhwerk zu leiden.
„Der Schmerz ist ein deutliches Warnsignal des Körpers. Trotzdem halten viele Frauen ihn über Jahre hinweg aus – oft aus modischen oder gesellschaftlichen Gründen“, sagt Prof. Dr. Leif Claaßen, Facharzt für Orthopädie und Mitglied der FOCUS-Ärzteliste. Besonders kritisch sei dabei, dass Frauen im Durchschnitt Schuhe tragen, die um 1,2 Zentimeter schmaler sind als ihre Füße. Eine solche dauerhafte Fehlbelastung kann langfristig Mobilität und Lebensqualität einschränken.
Wachsende Offenheit für gesunde Alternativen
Trotzdem zeigt die Umfrage einen klaren Trend: Das Bewusstsein für fußgerechtes Schuhwerk wächst. Immer mehr Frauen sind bereit, sich von schädlichen Modeidealen zu lösen. Besonders Barfußschuhe, die durch ihre flache Sohle, flexible Materialien und eine weite Zehenbox überzeugen, rücken in den Fokus. „Überall auf der Welt erobern Frauen ihre natürliche Bewegungsfreiheit zurück“, sagt Dulma Clark, Leiterin der Markenpartnerschaften und der Livebarefoot Foundation bei Vivobarefoot. Der Wandel gehe dabei über Schuhe hinaus – er stehe für ein neues Körperbewusstsein und eine Abkehr von überkommenen Schönheitsnormen.
Dennoch haben Absatzschuhe nicht gänzlich ausgedient: 65 Prozent der Befragten tragen High Heels weiterhin zu besonderen Anlässen. Besonders in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren sind sie nach wie vor verbreitet. Für einige dienen sie nach wie vor als Ausdruck von Selbstbewusstsein – 17 Prozent der Frauen gaben an, sich durch hohe Schuhe selbstsicherer zu fühlen. Gleichzeitig zeigt sich: Nur noch ein kleiner Teil fühlt sich modisch oder gesellschaftlich dazu verpflichtet, High Heels zu tragen.
Nicht nur ein Frauenthema
Auch Männer sind nicht frei von ungesundem Schuhwerk – etwa in Form enger Anzugschuhe mit schmaler Zehenbox. „Hohe, steife und zu enge Schuhe stören die natürliche Druckverteilung des Körpers und belasten Gelenke sowie Muskulatur“, erklärt Prof. Claaßen. Studien zeigen, dass minimalistische Schuhe die Fußmuskulatur stärken und Stabilität beim Gehen verbessern können – ein Vorteil, der für beide Geschlechter gilt.
Barfußschuhe als Zukunftsmodell?
Barfußschuhe sind laut Experten keine Allzwecklösung – insbesondere bei bestehenden Fehlstellungen bedarf es einer individuellen medizinischen Bewertung. Doch als präventives Mittel gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Flexible, flache Modelle fördern eine natürliche Fußentwicklung und tragen dazu bei, Beschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen.
„Das Bewusstsein für gesundes Schuhwerk nimmt spürbar zu“, sagt Prof. Claaßen. Auch am Arbeitsplatz wachse die Akzeptanz fußfreundlicher Modelle – wenn auch nicht flächendeckend. Für Vivobarefoot ist das ein ermutigendes Signal: „Frauen gewinnen Komfort und Selbstvertrauen zurück – und wir freuen uns, diesen Wandel aktiv mitzugestalten“, so Clark.