Ziel ist Rückkehr des Sportartikelkonzerns in die Tarifbindung
Nach dem Austritt von Adidas aus der Tarifbindung der Schuh- und Sportartikelindustrie hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) Arbeitskampfmaßnahmen gegen den DAX-Konzern angekündigt. Ziel ist es, die Beschäftigten wieder unter den Schutz von Tarifverträgen zu stellen.
IGBCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis erklärte auf dem 8. Ordentlichen Gewerkschaftskongress in Hannover: „Adidas will die Tarifbindung loswerden. Der Hauptvorstand der IGBCE hat deshalb beschlossen, Arbeitskampfmaßnahmen einzuleiten.“
Adidas war zum 1. September – kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen – überraschend aus der Tarifbindung ausgeschieden. Seitdem fallen mehrere tausend Beschäftigte nicht mehr unter die geltenden Tarifverträge. Gespräche über eine Rückkehr in die Tarifbindung oder über einen Haustarifvertrag blieben bislang ohne Ergebnis.
Vassiliadis kritisierte das Vorgehen des Unternehmens scharf: „Adidas rühmt sich, ein verantwortliches Markenunternehmen zu sein. Für den Umgang mit seinen Beschäftigten gilt dies offenbar nicht.“ Die Gewerkschaft wolle nun alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen – von internationalen Netzwerken über Kontakte zu Nichtregierungsorganisationen bis hin zu rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen des Lieferkettengesetzes.
An den bayerischen Standorten Uffenheim und Scheinfeld sollen in Kürze Tarifkommissionen gewählt werden, um die Vorbereitung möglicher Verhandlungen zu koordinieren. Der IGBCE-Kongress wird sich in den kommenden Tagen weiter mit dem Thema befassen. Ein Initiativantrag des Hauptvorstands fordert Adidas ausdrücklich auf, zur Tarifbindung zurückzukehren.