Schwedische Schuhmarke schreibt offenen Brief an alle Geschäftsführer
Der schwedische Schuhhersteller Icebug hat sich in einem offenen Brief trotz der aktuellen Transportherausforderungen im Roten Meer gegen Luftfracht ausgesprochen. 2023 hatte sich das inhabergeführte Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2030 die CO₂-Emissionen auf mindestens die Hälfte zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen sei der Verzicht auf Luftfracht essenziell. Denn Luftfracht verursache mindestens 20-mal so viele CO₂-Emissionen wie Containerfracht per Schiff. Das würde den CO₂-Fußabdruck jedes Schuhs, den Icebug ausliefert, verdoppeln.
Diese Entscheidung stelle ökonomisch gesehen eine große Herausforderung darstellt. Denn die Unruhen im Roten Meer führten dazu, dass Reedereien den Suezkanal meiden und stattdessen die lange Route um das Kap der Guten Hoffnung nehmen. Das mache Containertransporte teurer und zeitaufwändig.
In einem offenen Brief schreiben CEO David Ekelund und COO Tom Nilsson: „Allen Geschäftsführern, die aufgrund der aktuellen Schwierigkeiten darüber nachdenken, auf Luftfracht umzusteigen, möchten wir eine klare Botschaft senden: Tun Sie es nicht!“ Nein zur Luftfracht zu sagen habe zwar seinen Preis und sei kurzfristig eine teure Entscheidung. Letztlich aber hätte Icebug große Anerkennung erhalten, weil die Marke auch während des Höhepunkts der Corona-Pandemie auf Luftfracht verzichtet hatte. „Anstatt uns im Stich zu lassen, entschied sich die überwiegende Mehrheit dafür, auf ihre Produkte zu warten“, so die Icebug-Manager. „Es ist einfach, von Nachhaltigkeit zu sprechen, wenn kein Interessenkonflikt besteht. Doch wir müssen auch nachhaltig handeln, wenn es schwierig ist.“