Handelsverband zieht Bilanz zu 100 Tagen Merz-Regierung
Mit Blick auf die ersten 100 Tage der Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) entschlossenere wirtschaftspolitische Maßnahmen. Insbesondere beim Bürokratieabbau, bei fairen Wettbewerbsbedingungen gegenüber fernöstlichen Onlinehändlern wie Temu oder Shein sowie bei Entlastungen bei den Strompreisen sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf.
„Das Land braucht eine schlagkräftige Agenda, die auf Entlastung, Investitionsanreize und fairen Wettbewerb setzt“, betonte HDE-Präsident Alexander von Preen. Die wirtschaftliche Lage sei angespannt, die Konsumstimmung verhalten und strukturelle Standortprobleme belasteten den Handel nachhaltig.
Von Preen kritisierte den „zu dichten Bürokratiedschungel“ sowie die „ausufernde Lieferkettenregulierung“, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen lähme. Im Onlinehandel drängt der HDE auf die Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze, eine bessere digitale Vernetzung des europäischen Zolls und die Verpflichtung für Drittstaatenanbieter, einen haftbaren Wirtschaftsakteur in der EU zu benennen.
Zudem fordert der Verband eine Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent, eine Absenkung der Stromsteuer für alle Verbraucher und steuerliche Anreize für Investitionen in Innenstadtimmobilien, um der Verödung der Innenstädte entgegenzuwirken.