Dramatische Lage im Einzelhandel
Nach Einschätzung des Handelsverbands Deutschland (HDE) werden im Jahr 2025 rund 4.500 Geschäfte ihre Türen für immer schließen. HDE-Präsident Alexander von Preen sprach in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe von einer „dramatischen Lage“ und forderte dringend Maßnahmen, um das Ladensterben zu stoppen.
Bereits 2024 mussten laut HDE etwa 5.000 Läden aufgeben. Der langfristige Trend ist alarmierend: Während es vor zehn Jahren noch rund 370.000 Geschäfte in Deutschland gab, sind es aktuell nur noch etwa 300.000. Besonders betroffen sind Innenstädte, in denen sich der Leerstand seit der Corona-Pandemie immer weiter ausbreitet.
Flexible Mieten als Rettungsansatz
Ein zentrales Problem sind die hohen Mietkosten für Einzelhändler. Von Preen fordert daher eine Anpassung der Mietmodelle: „Man sollte mehr umsatzbasierte Mieten vereinbaren, damit die monatliche Zahlung auch leistbar für das jeweilige Ladengeschäft ist.“ Diese flexible Regelung würde sicherstellen, dass Läden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht zusätzlich durch fixe, hohe Mieten belastet werden.
Von Preen sieht nicht nur die Vermieter, sondern auch die Städte und die Politik in der Pflicht. Attraktive Innenstädte mit modernen Konzepten könnten dem Trend entgegenwirken. Zudem fordert er steuerliche Anreize für private Investitionen in den stationären Handel. „Ich kann mir vorstellen, dass Investitionen in Ladenbau, Digitalisierung, Renovierungen oder umweltfreundliche Heiz- und Klimatechnik steuerlich begünstigt werden“, erklärt der HDE-Präsident. Dies würde nicht nur den Einzelhändlern helfen, sondern auch das Stadtbild aufwerten.