Einzelhandel fordert Deckelung der Sozialbeiträge
Der Handelsverband Deutschland (HDE) bleibt bei seiner Umsatzprognose für den Einzelhandel 2025 und rechnet weiterhin mit einem nominalen Plus von 2,0 Prozent. Real entspricht das einem Zuwachs von 0,5 Prozent. Doch die Branche blickt mit Sorge auf steigende Lohnnebenkosten und fordert von der Bundesregierung eine Obergrenze von 40 Prozent bei den Sozialversicherungsbeiträgen.
Laut einer aktuellen HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen erwarten 42 Prozent der Befragten für das zweite Halbjahr stagnierende Umsätze, ein weiteres Drittel rechnet mit Rückgängen. „Der Einzelhandel misst die neue Bundesregierung an ihren Taten. Sie hat versprochen, für spürbare Entlastungen zu sorgen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Darauf setzen die Händlerinnen und Händler“, betont HDE-Präsident Alexander von Preen.
Besonderen Handlungsbedarf sieht der Verband bei den Lohnnebenkosten, die in den kommenden Jahren auf bis zu 50 Prozent steigen könnten. „Ein Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und zu einer dauerhaften 40-Prozent-Obergrenze ist überfällig“, so von Preen. Andernfalls drohten massenhafte Stellenstreichungen.
Kritik übt der HDE zudem an der Entscheidung der Bundesregierung, auf die im Koalitionsvertrag zugesagte Stromsteuersenkung zu verzichten. „Bleibt diese Entlastung aus, ist das weit mehr als ein Vertrauensbruch“, warnt von Preen. Dies nehme Unternehmen wichtige Investitionsspielräume und gefährde den erhofften Wirtschaftsaufschwung.