Düsseldorfer Schuhmessen mit unterschiedlicher Bilanz
Düsseldorf wollte Ende August erneut zum Zentrum der Schuh- und Modebranche werden. Gleich zwei Veranstaltungen luden zum Ordern ein: die Twodays, als Nachfolgerin der früheren „Shoes Düsseldorf“, und die Goodiez, erst zum zweiten Mal durchgeführt. Doch während die Goodiez beinahe aus allen Nähten platzte, herrschte bei der Twodays gähnende Leere.
Goodiez voll im Trend
Die Goodiez haben in kürzester Zeit ein Profil entwickelt, das die Branche anspricht. Rund 90 Aussteller mit mehr als 200 Marken präsentierten sich auf der Kaiserswerther Straße – und zogen deutlich mehr Fachbesucher an, als noch bei der Premiere im Vorjahr. Das Konzept, Agenturen und Handelsvertreter ins Zentrum zu stellen und die Standmieten vergleichsweise niedrig zu halten, kam gut an. „Wir haben diesmal sogar eine Warteliste für 2026“, erklärte Veranstalterin Gudrun Fokkens. Für die nächste Ausgabe im März kommenden Jahres will die Messe die vierte Etage des Supreme-Gebäudes hinzunehmen.
Besucher schätzten die entspannte Atmosphäre, die Konzentration auf inhabergeführte Händler sowie die unaufgeregte Präsentation der Kollektionen. Auffällig: Die Preisstruktur war für viele Aussteller ein starkes Argument. Während die Twodays mit deutlich höheren Gebühren kalkulierte, lagen die Kosten der Goodiez nach Angaben von Branchenvertretern nur bei etwa der Hälfte.
Twodays: hoher Anspruch, geringe Resonanz
Anders das Bild bei der Twodays in den Düsseldorfer Rheinterrassen und im KAP.ONE: Zwar hatte Veranstalterin Ulrike Kähler namhafte Marken und ein umfassendes Rahmenprogramm mit Keynotes und Trendbriefings organisiert – doch die Besucher blieben fern. „Ich bin selber enttäuscht“, räumte Kähler auf der Pressekonferenz unumwunden ein. Trotz rund 2.600 Registrierungen für Kombi-Tickets seien die Eingänge leer geblieben. „Das muss ich fast wie eine Verweigerung hinnehmen.“

Viele Aussteller berichteten von einer ernüchternden Frequenz. „Am Sonntag habe ich nicht mehr als fünf Händler gesehen“, sagte Michael Kleine (Softinos, Fly London). Und René Meckelburg (Art) ergänzte: „Auf der Goodiez gibt es die wesentlich interessanteren Marken.“
Ein zerrissenes Messegeschehen
Die Parallelität der beiden Veranstaltungen wurde von vielen kritisch gesehen. Zwar verband ein Rikscha-Shuttle die Standorte, doch von einem konstruktiven Miteinander war wenig zu spüren. „Wenn man aufeinander zugegangen wäre, was hätte man da erreichen können?“, fragte Meckelburg.
Auch Sönke Padberg vom BTE stellte die grundsätzliche Frage: „Es gibt immer weniger Händler, aber immer mehr Messen. Wenn es mehr Messen gibt und weniger Händler, kann doch jede einzelne Messe gar nicht so gut besucht sein.“
Im direkten Vergleich fiel das Urteil der Branche eindeutig aus: Während die Twodays weder an die frühere Shoes Düsseldorf noch an die Erwartungen anschließen konnte, habe sich die Goodiez binnen zwei Ausgaben als neue, ernstzunehmende Plattform etabliert.
Veranstalterin Gudrun Fokkens brachte es auf den Punkt: „Wir wollten nie eine Nebenveranstaltung sein. Aber es musste eine Veränderung kommen – sonst stirbt Düsseldorf weg.“
