China verliert, Portugal und Südostasien legen zu
Die neuesten Zahlen der portugiesischen Verbands Apiccaps (Verband der Schuh-, Leder- und Komponentenhersteller) zeigen deutliche Verschiebungen in der globalen Schuhindustrie. Demnach verzeichnen China, Italien, Spanien und die Türkei Rückgänge, während Portugal sowie Länder Südostasiens zulegen.
China verliert an Tempo
China bleibt der größte Player der Branche, büßt jedoch weiter an Dynamik ein. Zwischen Januar und August 2025 sanken die chinesischen Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 6,05 Milliarden Paar und um 8,8 Prozent auf 28,9 Milliarden US-Dollar. Laut Apiccaps spiegeln diese Rückgänge sowohl strukturelle Veränderungen in der chinesischen Wirtschaft als auch Handelsspannungen mit den USA wider. Die Folge: Marken verlagern Teile der Produktion in andere asiatische Länder. So wuchsen zwischen Januar und Juli die Exporte von Vietnam auf 14,1 Milliarden US-Dollar (+9,5 %), Indonesien auf 4,2 Milliarden (+13,6 %) und Indien auf 1,4 Milliarden (+3,7 %).
Europa: Portugal auf der Überholspur
In Europa punktet Portugal und übertrifft in den ersten sieben Monaten des Jahres Italien und Spanien. Portugiesische Exporte erreichten 1 Milliarde Euro (+2,4 %), während Spanien auf 2,1 Milliarden (-1,9 %) fiel und Italien auf 5,8 Milliarden (-1,6 %). Auch Deutschland verzeichnet ein Plus von 1,4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Insgesamt wuchsen die Exporte der EU um 3,2 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro. Ein klarer Ausreißer nach unten ist die Türkei, deren Exporte infolge der Lira-Abwertung um 14,6 Prozent auf 612 Millionen US-Dollar sanken.
Importe: USA und Brasilien im Blick
Auf der Importseite bleibt die USA größter Schuhmarkt der Welt: Zwischen Januar und Juli wurden 1,3 Milliarden Paar (+0,4 %) im Wert von 16 Milliarden US-Dollar (+4,6 %) importiert. Apiccaps interpretiert die Zahlen als Hinweis auf eine Verlagerung der Nachfrage zu höherpreisigen Produkten, bedingt auch durch steigende Preise durch US-Zölle.
In Brasilien stiegen die Importe in denselben Monaten um 28,8 Prozent, was laut der Abicalçados-Statistik vor allem auf die Zufuhr günstiger chinesischer Produkte zurückzuführen ist – eine indirekte Folge des US-chinesischen Handelskonflikts.