Vermieter und Lieferanten verzichten auf eine Milliardensumme
Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat wieder eine Zukunft. Die Gläubigerversammlung in Essen hat dem Insolvenzplan zur Rettung der Kaufhauskette mit großer Mehrheit zugestimmt. Zur Versammlung waren knapp 40 Gläubigervertreter erschienen, die einen großen Teil der Forderungen vertraten.
Der Sanierungsplan sieht weitere tiefe Einschnitte für den seit Jahren kriselnden Warenhauskonzern vor, der zur milliardenschweren Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko gehört. Der Galeria-Bevollmächtigte Arndt Geiwitz erklärte, der Plan gebe „Galeria Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur“. Bei einer Ablehnung des Plans durch die Gläubiger hätte die Stilllegung des Geschäftsbetriebs bei Galeria gedroht.
Vermieter, Lieferanten und andere Gläubigern verzichten dafür auf Forderungen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro. Außerdem sollen im Zuge der Sanierung 47 der zuletzt noch 129 Warenhäuser geschlossen und tausende Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Gläubiger können nun hoffen, zumindest noch einen kleinen Teil ihres Geldes zurückzuerhalten. Insgesamt stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung. Eine Ablehnung des Insolvenzplans hätte möglicherweise ein Totalverlust der Forderungen zur Folge gehabt. Auch so sind 90 Prozent der Forderungen verloren.