Multibrand- und Franchising-Umsätze sinken
Der italienische Schuhhersteller Geox hat im Geschäftsjahr 2024 deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent auf 663,8 Millionen Euro. Besonders stark war der Einbruch im Großhandelsgeschäft sowie bei den Franchise-Partnern – beide Bereiche büßten zweistellige Prozentwerte ein.
Die Gründe für die schwache Entwicklung liegen laut Geox vor allem in schwierigen Marktbedingungen, einer nachlassenden Konsumstimmung sowie geopolitischen Unsicherheiten. Auch die strategische Neuausrichtung des Unternehmens belastete die Bilanz. Im Zuge einer umfassenden Restrukturierung, die die Schließung der Tochtergesellschaften in den USA und China sowie die Anpassung des Filialnetzes umfasste, entstanden Einmalaufwendungen von 13 Millionen Euro.
Trotz Sparmaßnahmen, mit denen Geox rund 20 Millionen Euro einsparte, rutschte das Unternehmen tiefer in die Verlustzone. Der bereinigte Nettoverlust lag bei 17,3 Millionen Euro – deutlich mehr als die 6,5 Millionen Euro Verlust im Vorjahr. Unter Berücksichtigung der Sonderkosten summierte sich das Minus sogar auf 34,3 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit minus 4,2 Millionen Euro negativ aus. Bereinigt um die Sondereffekte konnte Geox ein leicht positives EBIT von 8,8 Millionen Euro ausweisen – ebenfalls ein Rückgang gegenüber den 15,6 Millionen Euro aus dem Jahr 2023.
Schwache Umsätze in fast allen Märkten
Besonders in den internationalen Märkten verzeichnete Geox deutliche Rückgänge. In Nordamerika brachen die Umsätze um fast 12 Prozent ein, in den restlichen weltweiten Märkten um knapp 19 Prozent. Auch in Italien (-6,6 Prozent) und Europa (-1,4 Prozent) lief das Geschäft schleppend. Lediglich im eigenen Onlinehandel konnte Geox zulegen – hier stiegen die Umsätze um gut 20 Prozent.
Ein wesentlicher Teil der Umstrukturierung betrifft die Straffung des Filialnetzes. Ende 2024 betrieb Geox weltweit 616 Stores, davon 240 eigene (DOS). Im Jahresverlauf wurden 37 neue Läden eröffnet, während 76 Standorte – vor allem in gesättigten Märkten – geschlossen wurden. Dieser Rückbau trug maßgeblich zu den Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel bei.
Verhaltene Prognose für 2025
Für 2025 rechnet Geox mit einem weiteren leichten Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die operative Marge soll um etwa 80 Basispunkte unter dem Niveau von 2024 liegen. CEO Enrico Mistron betonte, dass der neue Industrieplan 2025-2029 die Weichen für eine nachhaltige Neuausrichtung der Marke stellen soll – mit einem klaren Fokus auf Innovation, Stil und Nachhaltigkeit.