Konkrete Schließungsliste liegt vor
Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat das Aus für 52 ihrer derzeit noch 129 Filialen besiegelt. Die betroffenen Häuser sollen in zwei Wellen Ende Juni dieses Jahres und Ende Januar kommenden Jahres geschlossen werden, wie der Konzern am Montag mitteilte. Von den Maßnahmen sind insgesamt 4300 Beschäftigte betroffen. Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem „schwarzen Tag für die Menschen bei Galeria“.
Die verbleibenden 77 Standorte will der Warenhauskonzern in den kommenden drei Jahren „umfassend modernisieren“. Ein neues Konzept sieht ein stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtetes Sortiment vor. Rund 11.000 Arbeitsplätze sollen mit den Maßnahmen gesichert werden.
Für die 52 Filialen, die geschlossen werden, bestehe „angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive“, teilte das Unternehmen mit.
„Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen“, sagte Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter bei Galeria. Das Warenhaus-Unternehmen brauche insgesamt eine höhere Flächenproduktivität. Geiwitz: „Die verbleibenden Filialen haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.“
Es ist geplant, die betroffenen Filialen in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 zu schließen. Neben den 4.000 Mitarbeitern in den Filialen fallen auch in der Essener Zentrale von Galeria sowie im Servicebereich 300 Stellen weg. Die betroffenen Mitarbeiter erhalten das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.
Jetzt liegt die offizielle Streichiste vor. Nach den Plänen sollen die betroffenen Warenhäuser in zwei Wellen geschlossen werden. 21 Häuser werden zum 30. Juni 2023 geschlossen, 31 weitere zum 31. Dezember 2023.
Die Schließungsliste
Zum 30. Juni schließen die Häuser in Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg (Düsseldorfer Straße), Erlangen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg-Harburg, Hamburg-Wandsbek, Leipzig (Neumarkt), Leverkusen, München (Bahnhof), Neuss, Nürnberg (Königstraße), Nürnberg (Langwasser), Offenbach, Paderborn, Regensburg (Neupfarrplatz), Saarbrücken (Am Bahnhof), Siegen und Wiesbaden (Kirchgasse).
Zum 31. Januar 2024 werden schließen: Bayreuth, Berlin (Charlottenburg), Berlin (Müllerstraße), Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Darmstadt (Am weißen Turm), Dortmund, Düsseldorf (Schadowstraße), Essen, Esslingen, Frankfurt (Zeil), Hanau, Heidelberg (Bismarckplatz), Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Oldenburg, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Rostock, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart (Eberhard-Straße), Viernheim (RNZ) und Wuppertal.