Warenhauskonzern befindet sich „erneut in bedrohlicher Lage“
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof steckt erneut in der Krise. In einem Mitarbeiterbrief warnte Galeria-Chef Miguel Müllenbach, das Unternehmen mit seinen 131 Häusern befinde sich „erneut in bedrohlicher Lage“. Als Gründe nannte er den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die aktuelle Konsumzurückhaltung.
„Wir werden unseren Weg nur erfolgreich fortsetzen können, wenn es uns gelingt, die Finanzierung von Galeria neu zu strukturieren und dem Unternehmen neues, frisches Kapital zuzuführen. Daran arbeiten wir gegenwärtig mit Hochdruck“, schrieb Müllenbach. Der Konzern hat deshalb erneut einen Antrag auf Staatshilfe gestellt. Allein für Energie müsse das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren über 150 Millionen Euro mehr aufwenden als bislang geplant.
Anfang 2021 und Anfang dieses Jahres hatte das Unternehmen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits Staatshilfen beantragt. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) griff dem Traditionsunternehmen in zwei Hilfsaktionen mit insgesamt 680 Millionen Euro unter die Arme. Zur Höhe der diesmal beantragten Hilfen gab es zunächst keine Angaben.
Bereits in der vorletzten Woche hatte der Warenhauskonzern wegen der „wirtschaftlich angespannten Situation“ den Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi gekündigt. Dies hat zur Folge, dass die Vergütung der Beschäftigten auf dem aktuellen Lohnniveau eingefroren wird. Laut Tarifvertrag ist die Kündigung nur möglich, wenn Galeria in einer „existenzbedrohenden wirtschaftlichen Notlage“ ist.