Umsatzverlust des Konzerns könnte auf 1,4 Milliarden Euro wachsen
Bei der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof könnten weniger Filialen geschlossen werden als befürchtet. In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ sagte der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus, dass von den insgesamt 172 Warenhäusern „am Ende im Idealfall vielleicht fast zwei Drittel weiter machen“ könnten. In den ursprünglichen Sanierungsplänen war von mehr Kaufhäusern die Rede, die vor dem aus stünden.
„Wir haben allen Beteiligten klar gemacht, dass 80 Häuser im Feuer stehen. Das ist aber nicht die endgültige Zahl“, sagte Kebekus. „Es gibt Warenhäuser, die sich nicht profitabel betreiben lassen, selbst wenn das Unternehmen keinen Cent Miete zahlen müsste. Diese Häuser stehen auf der roten Liste und werden geschlossen.“ Andere Häuser würden gut laufen und seien auf der schwarzen Liste. „Und dann gibt es über ein Dutzend Filialen auf der grauen Liste.“ Hier soll mit Vermietern und anderen Beteiligten über Zugeständnisse verhandelt werden. Auch von Galeria Karstadt Kaufhof-Eigner Signa erwarten die Sanierer Zugeständnisse.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang April ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz rechnet mit einem Umsatzverlust in diesem Jahr wegen der Folgen der Corona-Pandemie von einer Milliarde Euro.“Bis Ende 2022 könnten die Umsatzeinbußen sogar auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro steigen“, sagte er.