Kaufhaus-Konzern leidet unter Coronakrise
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sucht angesichts der Umsatzeinbrüche durch die Corona-Pandemie Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Einem Antrag des Unternehmens auf Einleitung des Verfahrens sei vom Amtsgericht Essen bereits stattgegeben worden, teilte der Konzern am Mittwoch mit. In einer Mitteilung heißt es: „Die harten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für den innerstädtischen Non-Food-Handel und die langwierige Umsetzung staatlicher Hilfe über die Hausbank haben diesen Schritt notwendig gemacht.“ Der Kaufhauskonzern beschäftigt bundesweit 28.000 Mitarbeiter. Der Düsseldorfer Insolvenzexperte Frank Kebekus zum vorläufigen Sachwalter bestellt, Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz unterstützt als Chefsanierer die Geschäftsführung.
Nach eigenen Angaben verliert Galeria Karstadt Kaufhof durch die Schließung der Warenhäuser seit dem 18. März jede Woche mehr als 80 Millionen Euro Umsatz. Die Geschäftsführung will das Schutzschirmverfahren nutzen, um die Restrukturierung fortzusetzen und das Unternehmen zukunftsfähig neu aufzustellen. Die Signa-Gruppe des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Eigentümers René Benko werde dafür zusätzliche Beträge in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen.
Bei der auf Sanierung ausgerichteten Insolvenzvariante übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettungsmission, während die Unternehmensführung weiterhin die Kontrolle behält, aber von einem externen Sanierungsexperten beraten wird.