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Esprit auch in Österreich insolvent

Esprit-Filiale in Salzburg
Esprit-Filiale in Salzburg

Unternehmen soll liquidiert werden

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Europa-Niederlassung des internationalen Modekonzerns Esprit mit Sitz in Ratingen Mitte Mai hat auch die österreichische Tochtergesellschaft, die Esprit Handelsgesellschaft m.b.H., beim Landesgericht Salzburg Konkurs angemeldet.

Betroffen sind 173 Mitarbeiter, deren Gehälter noch bis Mai ausbezahlt wurden. Das Unternehmen verfügt noch über zwölf eigene Filialen. 13 Franchisenehmer nutzen die Marke und betreiben 23 weitere Filialen, sind aber gesellschaftsrechtlich nicht mit der Esprit Handelsgesellschaft m.b.H. verbunden.

Die Aktiva der Esprit Handelsgesellschaft m.b.H. betragen rund 4,9 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Passiva in Höhe von insgesamt 8,4 Millionen Euro. „Die österreichische Esprit-Tochter hat im Zeitraum von Jahresbeginn bis zum 20. Juni bei einem Umsatz von 8,9 Millionen Euro einen operativen Verlust in Höhe von 4,9 Millionen Euro erlitten. Im Gesamtjahr 2023 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von 29,56 Millionen Euro erwirtschaftet, im Jahr zuvor waren es noch 37,4 Millionen Euro“, heißt es in einer Mitteilung.

Ursache für den starken Umsatzrückgang seien gravierende Fehlplanungen im Konzern gewesen. Kollektion, Distribution und Vertrieb wie auch die Verwaltung der Österreich-Tochter seien „mehr oder minder zur Gänze zentral gesteuert“, heißt es. Mit der Insolvenz von sieben deutschen Esprit-Gesellschaften am 15. Mai seien nahezu alle Unterstützungsleistungen und alle Warenlieferungen an die österreichische Tochter per sofort europaweit eingestellt worden.

Von den Managementfehlern in der Gruppe seien sämtliche europäischen Ländergesellschaften betroffen. Die Ländergesellschaften für Dänemark und Finnland sowie die Retail-Gesellschaften für Benelux und in der Schweiz haben bereits Insolvenz angemeldet. Weitere Insolvenzanmeldungen in anderen Ländern sind in Vorbereitung.

Eine Wiederaufnahme der Unterstützung durch die Esprit-Gruppe ist nicht zu erwarten. Die österreichische Esprit-Tochter sieht daher nach derzeitigem Informationsstand keine Fortführungsmöglichkeit. Folgt der zu bestellende Insolvenzverwalter dem Antrag der Geschäftsführung, sollen die verbliebenen Lagerbestände rasch abverkauft, die Filialen geschlossen, die Mietverträge gekündigt und das Unternehmen liquidiert werden.

Esprit war seit 1995 in Österreich tätig. Auf seinem wirtschaftlichen Höhepunkt im Jahr 2010 beschäftigte das Unternehmen in Österreich 610 Mitarbeiter und betrieb 26 eigene Filialen und 60 Partner-Stores.

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