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Einzelhändler stoppen Verkauf nach Russland

Die spanische Modekette Mango schließt ihre Geschäfte in Russland.

H&M, Mango & Co. schließen Geschäfte und stellen Versand ein

Immer mehr internationale Einzelhandelsunternehmen stellen den Verkauf in Russland ein oder trennen sich von russischen Partnern. So hatte Anfang dieser Woche der Sportartikelanbieter Adidas bekanntgegeben, dass er seine langfristige Partnerschaft mit der Russischen Fußballverband (RFS) aussetzt. Der Weltfußballverband FIFA und die UEFA hatten zuvor allen russischen Mannschaften die Teilnahme an von den Verbänden organisierten Sportwettkämpfen „bis auf weiteres“ untersagt.

Konkurrent Puma hat die vergangenem Jahr eingegangene Partnerschaft mit russischen Basketballverband ausgesetzt. Berichten zufolge hat Puma die Lieferungen nach Russland eingestellt, aber seine 100 Geschäfte im Land offen gehalten.

Die H&M-Gruppe gab am Mittwoch bekannt, dass sie alle Verkäufe in Russland eingestellt hat. Das Unternehmen habe außerdem „aus Sicherheitsgründen für Kunden und Kollegen“ alle Geschäfte in der Ukraine vorübergehend geschlossen. „Die H&M Group kümmert sich um alle Kollegen und schließt sich all denen auf der ganzen Welt an, die nach Frieden rufen“, teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit. Der Konzern betreibt 168 Geschäfte auf dem russischen Markt, der mit einem Umsatz im letzten Quartal von gut 200 Millionen Euro zu den zehn größten des Konzerns gehört.

Der in Barcelona ansässige Modekonzern Mango teilte am Donnerstag mit, er habe den Betrieb in Russland vorübergehend eingestellt. Geschäfte und Online-Plattformen des Unternehmens seien geschlossen und Lieferungen in das Land eingestellt worden. Franchise-Geschäfte in Russland, die 65 der insgesamt 120 Mango-Stores dort ausmachen, wären „vorbehaltlich ihrer aktuellen Lagerverfügbarkeit“ weiter in der Lage, „Mango-Kleidungsstücke zu vertreiben“. Mango werde seinen Mitarbeitern in den kommenden Monaten „Unterstützung garantieren“, fügte das Unternehmen hinzu.

Der US-Sportkonzern Nike hat auf seiner russischen Website mitgeteilt, dass er die Lieferung von Produkten über seine Website nach Russland eingestellt hat. Wie mitgeteilt wurde, seien „Merchandise-Käufe auf Nike.com und der Nike-App vorübergehend nicht verfügbar“ für Kunden in Russland. Aus der Mitteilung geht nicht klar hervor, ob die Einstellung des Warenversands auf logistische Probleme in der Region oder auf eine politische Haltung von Nike zurückzuführen ist. Laut der Website der Marke waren verschiedene Nike-Geschäfte in ganz Russland geöffnet.

Canada Goose hat beschlossen, alle Großhandels- und E-Commerce-Verkäufe nach Russland auszusetzen. „Wir werden die Entwicklung der Situation weiterhin beobachten und uns anderen auf der ganzen Welt anschließen, um Frieden zu fordern“, heißt es in einer Erklärung der Marke.

Der amerikanische Einzelhändler TJX Companies (TK Maxx) hat angekündigt, seine Minderheitsbeteiligung an dem russischen Off-Price-Einzelhändler Familia zu veräußern. Zudem wurde der Kauf von Produkten aus Russland und Weißrussland eingestellt. „Obwohl wir in der Vergangenheit nur eine sehr geringe Menge an Produkten aus diesen Ländern gekauft haben, ist dies ein wichtiger Teil unseres Engagements als Unternehmen, den Menschen in der Ukraine zur Seite zu stehen“, heißt es in einer Erklärung von TJX.

Der US-Sportanbieter Under Armour gab bekannt, dass er alle Lieferungen in Verkaufskanäle in Russland gestoppt habe. „Wie der Rest der Welt sind wir schockiert und traurig über Russlands unprovozierten Angriff auf die Ukraine“, so Under Armour in einer Erklärung.

Ohnehin sind Transporte von Modeartikeln nach Russland nur noch schwer möglich. Versandunternehmen wie UPS und FedEx habe ihre Lieferungen nach Russland und in die Ukraine komplett eingestellt, DHL verschickt keine Express-Sendungen und kein Frachtgut mehr nach Russland. Ihre Transporte gestoppt haben auch Reedereien wie Maersk.

 

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