Ostdeutsche Schuhpflegemarke feiert Comeback
Vielen Ostdeutschen und nicht wenigen Westdeutschen dürfte noch eine ganz bestimmte Schuhpflegemarke in Erinnerung sein, die einige Jahre so gut wie vom Markt verschwunden war. Nun aber kommt die Traditionsmarke Eg-Gü zurück.
Dem Osten Deutschlands, wo die Erfolgsgeschichte von Eg-Gü begann, bleibt der Premium-Schuhcremehersteller bei seinem Neustart treu: 1890 wurde das Unternehmen von Egbert Günther – auf dessen Anfangsbuchstaben der Markenname zurückgeht – in einer Kleinstadt in Sachsen gegründet, schon kurz darauf siedelte es nach Dresden um. Heute hat das Unternehmen, das Ende der 1920er Jahre Marktführer in Deutschland war, seinen Sitz in Berlin. Unter dem altbekannten Namen und mit tradierten Rezepturen, aber umgerüstet und mit neuer Firmenleitung möchte Eg-Gü nun an die alten Erfolge anknüpfen.
„Bewunderung ein Schuh erregt, der ständig mit Eg-Gü gepflegt“, so versprach der Werbeslogan schon zu Großmutters Zeiten. Und so steht die Traditionsmarke auch heute noch für hochwertige Qualität, die besonders den Bedarf im Bereich Pflegeprodukte für Sportschuhe und Sneakers decken will. Auch das Thema Nachhaltigkeit in Form von Werteerhalt hat sich Eg-Gü auf die Fahne geschrieben. Denn gut gepflegte Schuhe halten länger.
Denn schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verhalfen große Ideen der Marke zum Durchbruch. Eine davon war der Geistesblitz ihres Gründers, die Pflegepaste in Creme zu verwandeln und in Tuben zu füllen – ein weltweites Novum zu dieser Zeit. Nach Kriegsende wurde der Betrieb von den Söhnen des Gründers wieder aufgebaut, bis 1972 aus der Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH der VEB Schuhpflegemittel Dresden wurde. Der Markenname Eg-Gü wurde jedoch auch bis weit nach der Wende beibehalten.
Nun also das Wiedererwachen des Klassikers in Berlin, nahe an den Wurzeln. Eg-Gü setzt dabei bewusst auf eine überschaubare Premium-Produktpalette. Rund zwanzig Schuh- und Lederpflegeartikeln haben die Kunden zur Auswahl.