E-Commerce-Verband BEVH reagiert mit deutlicher Kritik
Erst im Sommer führte DHL eine monatliche Pauschale für Geschäftskunden ein, jetzt folgt die nächste Belastung: Zum 1. Januar 2026 erhöht der Logistiker erneut die Preise für den nationalen und internationalen Paketversand. Laut Medienberichten sollen die Kosten bei einzelnen Händlern um bis zu 9 Prozent, bei Kleinpaketen sogar um 20 Prozent steigen.
Als Gründe nennt DHL gestiegene Tariflöhne sowie umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Der Konzern verweist auf seine rund 116.000 tariflich beschäftigten Zusteller und betont, dass etwa 98 Prozent aller Pakete durch eigene, sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter zugestellt werden. Zudem treibe man die Elektrifizierung der Zustellflotte voran und wolle das Netz aus Pack- und Poststationen bis 2030 von derzeit 16.500 auf 30.000 Standorte ausbauen.
Beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) stoßen die Preiserhöhungen auf deutliche Kritik. „DHL ist seit jeher ein wichtiger Dienstleister für deutsche Online- und Versandhändler. Die Partnerschaft leidet jedoch zunehmend unter mangelnder Verlässlichkeit: Vereinbarte Preise werden wiederholt im Jahr erhöht, Leistungen gekürzt oder durch Zuschläge wie Peak- und Peak-Peak-Zuschläge verteuert“, sagt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BEVH.
Er moniert, dass die Zusatzkosten unabhängig von den tatsächlichen Versandmengen anfallen und DHL „Effizienzgewinne als höheren Aufwand“ darstelle. Besonders kritisch sieht der Verband, dass Investitionen in Packstationen als Begründung für höhere Preise herangezogen werden, während zugleich Zuschläge für die Haustürzustellung in Aussicht gestellt werden.