Deichmann kauft Esprit-Markenrechte

Moderechte sollen weitergegeben werden

Der deutsche Schuhhändler Deichmann hat den Zuschlag für die Esprit-Markenrechte erhalten – und zwar weit über Schuhe hinaus. Das berichtet die Funke Mediengruppe. Demnach hat der Gläubigerausschuss am Montag dem Deal zugestimmt. Deichmann darf die Marke demnach auch für Mode nutzen – und erhält sogar die Rechte an den Schnittmustern für die Kollektionen. Allerdings möchte Deichmann diese Rechte offenbar an Dritte auslagern.

Schon in den vergangenen Jahren nutzte Deichmann eine Lizenz für Schuhe unter der Marke Esprit. Dafür soll das Unternehmen laut dem Bericht jährlich einen niedrigen einstelligen Millionen-Betrag an Esprit überwiesen haben. Diesen Betrag kann sich Deichmann nach der Übernahme der Rechte sparen. Stattdessen soll nun einmalig ein zweistelliger Millionen-Betrag fällig werden, der den Gläubigern der insolventen Kette zugutekommt.

Bereits im September hatte Deichmann öffentlich Interesse an der Marke Esprit bekundet, die „hervorragend“ ins Portfolio des Unternehmens passe – damals allerdings nur an den Schuh-Rechten.

Die Rechte für Mode jenseits von Schuhen werde Deichmann weitergeben, meldet Funke weiter – und zwar über Marken-Verwerter Theia Brands. Das Unternehmen positioniert sich laut Eigenbeschreibung als Dienstleister zwischen Markeninhabern und Lizenznehmern von Marken. Gut möglich also, dass die in Deutschland weithin bekannte Marke Esprit bald auf einer Vielzahl von Produktgruppen auftaucht. Allerdings ist Theia Brands bislang ein unbekanntes Unternehmen. Laut Firmenregister ist eine Firma unter diesem Namen in London erst im September gegründet worden.

Die nach fünf Jahrzehnten und mehreren vergeblichen Sanierungsversuchen gescheiterte Kette Esprit selbst schließt bis zum Jahresende alle 53 Filialen in Deutschland. 1200 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Von Deutschland aus operierte Esprit auch in Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Im Ausland darüber hinaus – etwa in Asien – läuft das Geschäft über die Holding in Hongkong, die nicht insolvent ist und die Läden weiterführt. Laut Funke wollte sich Deichmann zu dem Deal nicht äußern.

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