Hoka und UGG wachsen im Ausland um fast 50 Prozent
Das US-amerikanische Schuhunternehmen Deckers Brands hat mit einem überraschend starken ersten Quartal im laufenden Geschäftsjahr 2026 für ein Kursfeuerwerk an der Börse gesorgt. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen stieg die Aktie im nachbörslichen Handel um rund 15 Prozent. Besonders die Marken Hoka und UGG trugen mit zweistelligem Wachstum maßgeblich zum Erfolg bei.
Starke Markendynamik treibt Wachstum
Deckers erzielte im ersten Quartal einen Umsatzanstieg von 16,9 Prozent auf 964,5 Millionen US-Dollar, nach 825,3 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn legte ebenfalls deutlich zu: Der Nettogewinn belief sich auf 139,2 Millionen US-Dollar.
Wachstumstreiber war einmal mehr die Laufschuhmarke Hoka: Sie steigerte ihren Umsatz um 19,8 Prozent auf 653,1 Millionen US-Dollar. Auch UGG zeigte sich mit einem Zuwachs von 18,9 Prozent auf 265,1 Millionen US-Dollar stark. Lediglich die kleineren Marken des Unternehmens – etwa Teva und Ahnu – verzeichneten einen Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 46,3 Millionen US-Dollar.
Internationales Geschäft kompensiert schwache US-Nachfrage
Während der US-Markt leicht rückläufig war (–2,8 Prozent auf 501,3 Millionen US-Dollar), verzeichnete das internationale Geschäft einen bemerkenswerten Umsatzsprung um 49,7 Prozent auf 463,3 Millionen US-Dollar. Vor allem Europa und China trugen zu dieser Dynamik bei. „Hoka und UGG sind international noch unterrepräsentiert – genau hier liegt aktuell eines der größten Wachstumsfelder“, erklärte David Swartz, Analyst bei Morningstar.
Auch nach Vertriebskanälen ergibt sich ein differenziertes Bild: Der Großhandel konnte um 26,7 Prozent auf 652,4 Millionen US-Dollar zulegen, während das Direct-to-Consumer-Geschäft (DTC) mit 0,5 Prozent nur leicht wuchs.
CEO Caroti: „Vertrauen in Marken bleibt ungebrochen“
Deckers-CEO Stefano Caroti zeigte sich trotz globaler Unsicherheiten optimistisch: „Hoka und UGG haben unsere Erwartungen im ersten Quartal übertroffen. Das zeigt, wie stark unsere Marken sind und wie solide unser operatives Modell funktioniert“, so Caroti. Zwar sei das weltweite Handelsumfeld angespannt, doch sehe man erhebliche langfristige Chancen.
Herausforderungen durch US-Zölle
Trotz der positiven Zahlen muss sich Deckers auf steigende Belastungen einstellen: Aufgrund neuer US-Zölle auf Importe aus Vietnam – einem wichtigen Produktionsstandort – erwartet das Unternehmen nun einen Anstieg der Produktionskosten um 185 Millionen US-Dollar (bisher: 150 Millionen). Ein Teil dieser Belastungen soll durch weitere Preisanpassungen im Jahresverlauf kompensiert werden.
Mit dem Ende der Amtszeit von Dave Powers steht zudem ein bedeutender Personalwechsel an: Der langjährige CEO und Vorstand wird sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen und nach über neun Jahren aus dem Board ausscheiden.