Closed meldet Insolvenz an

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Das Hamburger Premiumlabel Closed hat beim Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Grund für den Schritt sei eine zu hohe Verschuldung und die daraus resultierenden Finanzierungskosten, wie das Unternehmen mitteilt. Der operative Geschäftsbetrieb – bestehend aus Wholesale, E-Commerce und stationärem Einzelhandel – soll in vollem Umfang fortgeführt werden. Closed betont, in diesen Bereichen grundsätzlich profitabel zu arbeiten.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Rechtsanwalt Stefan Denkhaus aus der Kanzlei BRL bestellt. Die Insolvenzgeldvorfinanzierung für die rund 400 Mitarbeiter wurde bereits angestoßen, um eine durchgehende Gehaltszahlung und damit die Stabilität des operativen Geschäfts zu gewährleisten.

„Closed ist eine starke Marke mit klarem Profil. Ich bin zuversichtlich, dass sich ein Investor finden lässt und das Unternehmen als Hamburger Marke erhalten bleibt“, erklärte Denkhaus. Auch die Geschäftsführung zeigt sich optimistisch. Die geschäftsführenden Gesellschafter Gordon Giers (Produkt) und Til Nadler (Vertrieb) berichten von ersten „vielversprechenden Gesprächen“ mit potenziellen Investoren.

Bereits im Vorfeld der Insolvenzanmeldung hatte das Unternehmen strukturelle Veränderungen eingeleitet. So wurde kürzlich der Restrukturierungsexperte Lothar Hiese als neuer CFO in die Geschäftsleitung berufen. Er folgt auf Hans Redlefsen, der das Unternehmen über 27 Jahre in dieser Position begleitet hat und weiterhin als Mitgesellschafter verbunden bleibt.

Die Nachricht vom Insolvenzantrag kommt nicht völlig überraschend. Seit einiger Zeit gab es Hinweise auf wirtschaftliche Spannungen. Closed hatte zuletzt strategisch gegengesteuert: Die Marke fokussierte sich wieder stärker auf ihre Kernkompetenzen in Denim und Hosen sowie auf den Ausbau der Präsenz in den DACH-Märkten. Nach Schätzungen des Fachmagazins TextilWirtschaft lag der Umsatz im Jahr 2023 bei rund 125 Millionen Euro.

Closed betreibt aktuell 26 eigene Stores in Deutschland, dazu weitere Standorte in Österreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und auf Mallorca. Parallel zum stationären Handel ist das Unternehmen auch online sowie im gehobenen Wholesale-Segment aktiv. Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung ist es, die finanzielle Basis des Unternehmens neu zu ordnen und im Rahmen eines Investorenprozesses eine tragfähige Zukunftsperspektive zu entwickeln.

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