China-Strafzölle setzen US-Schuhbranche unter Druck

100-Prozent-Abgabe auf China-Importe sorgt für Marktverwerfungen

Die US-Schuhindustrie steht erneut vor einem massiven Preisschock: Präsident Donald J. Trump hat angekündigt, ab dem 1. November einen Strafzoll von 100 Prozent auf alle Importe aus China zu erheben – zusätzlich zu bestehenden Abgaben. Hintergrund ist ein Streit über seltene Erden, nachdem China Exportkontrollen angekündigt hatte. Trump sprach von „Handelsfeindseligkeit“ und stellte ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping infrage.

Die Börsen reagierten prompt: Der Dow Jones fiel um 1,9 Prozent, der S&P 500 um 2,7 Prozent. Schuhwerte gehörten zu den größten Verlierern – Caleres brach um 10,7 Prozent ein, Genesco um 7 Prozent, Steve Madden um 5,1 Prozent, Crocs um knapp 5 Prozent. Auch Händler wie Shoe Carnival und Dick’s Sporting Goods verloren deutlich.

Neue Zölle treffen etablierte Lieferketten

Erst im Sommer hatten die USA und China eine Verlängerung ihrer Handelsgespräche vereinbart. Die Hoffnung auf Entspannung ist mit der jüngsten Ankündigung dahin. „Diese Nachricht stellt eine erhebliche Bedrohung für US-Marken dar, die weiterhin stark auf China angewiesen sind“, warnt Matt Priest, CEO der Footwear Distributors and Retailers of America. Trotz Diversifizierung bleibe China aufgrund seiner Effizienz schwer zu ersetzen.

Auch Steve Madden hatte zuletzt wieder Teile seiner Produktion nach China zurückverlagert – alternative Standorte hätten sich als zu teuer oder unzuverlässig erwiesen. Versuche, nach Brasilien auszuweichen, scheiterten zusätzlich an einem von Trump verhängten 40-Prozent-Zoll auf brasilianische Importe.

Planungsunsicherheit und Preisrisiken

Die erneute Eskalation verschärft die Unsicherheit in den Lieferketten. Mittelständische Marken ohne flexible Sourcing-Strukturen stehen vor erheblichen Herausforderungen. Zwar sieht Trump Zölle als „gut für Amerika“, doch höhere Einfuhrkosten dürften sich rasch in steigenden Verbraucherpreisen niederschlagen.

Auch Vietnam, zuletzt Profiteur der Verlagerungen aus China, verzeichnete im September ein Minus von 27 Prozent bei den US-Schuh-Exporten. Ein geplantes Handelsabkommen steckt fest.

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