Kennzahlen der deutschen Schuhindustrie für 2023
Die deutsche Schuh- und Lederwarenindustrie steht vor einem herausfordernden Jahr 2024. Trotz großer Resilienz und Kreativität der Hersteller sei eine Trendwende zu deutlich besseren Kennzahlen noch nicht in Sicht, sagte HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert auf der Schuhmesse Micam in Mailand. Dazu seien die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die auf die Branche einwirken, zu negativ. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2023 wurden deutliche Einbußen bei der Einfuhr von Schuhen verzeichnet; nominell sind die Umsätze im selben Zeitraum nur leicht gestiegen.
Von Januar bis November 2023 betrug der Gesamtumsatz der deutschen Unternehmen bei der Herstellung von Schuhen rund 2,07 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 1,97 Prozent. Davon entfielen auf das Inland 1,55 Milliarden Euro (+2,65 Prozent) und auf das Ausland 528 Millionen Euro (+2,33 Prozent).
Nach den bis November 2023 zur Verfügung stehenden amtlichen Statistiken betrug der Gesamtwert bei der Ausfuhr von Schuhen 9,25 Milliarden Euro gegenüber 8,77 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum 2022. Das entspricht einem Plus von 5,47 Prozent.
Im selben Zeitraum lag die Einfuhr bei 105 Millionen Paaren gegenüber 142 Millionen Paaren 2022 – das entspricht einem Minus 26,06 Prozent. Der Einfuhr-Wert für alle Schuhe in den ersten elf Monaten 2023 betrug 9,94 Milliarden Euro (-11,25 Prozent). Die wichtigsten Handelspartner für die deutschen Schuhhersteller sind in Europa Italien, Polen und Frankreich.
Wichtigster Lieferant für Deutschland aus Europa ist Italien. Hier gingen die Importe um 8,26 Prozent auf fast genau eine Milliarde Euro zurück. Aus Asien kommen noch schlechtere Zahlen. Die Einfuhren aus China reduzierten sich um 23,5 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro, die aus Vietnam um 6,25 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro und die aus Indien um 1,27 Prozent auf 467 Millionen Euro.
Unterschiedliche Tendenzen bei den Ausfuhren: Nach Polen, dem bedeutendsten Ausfuhrland, wurden in den elf Monaten bis November 2023 Schuhe im Wert von 1,4 Milliarden Euro exportiert. Das entspricht einem Plus von 27,27 Prozent. Nach Frankreich wurden im selben Zeitraum Schuhe im Warenwert von 873 Millionen Euro und damit 5,52 Prozent weniger ausgeführt.